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Wo sitzt sie nun, unsere Seele?

Wir denken, hören, riechen, schmecken, fühlen und bewegen uns. Das scheint alles gut zu funktionieren. Zumindest solange unser Körper das mitmacht. Solange er keine Rückenschmerzen hat. Solange das Herz regelmäßig unregelmäßig schlägt. Besser regelmäßig unregelmäßig als unregelmäßig regelmäßig. Solange unsere Nerven mit unserer vorgegebenen Taktung mitgehen -oder der unseres Chefs, unserer Kinder, unserer Partner/innen?Solange unsere Sinne imstande sind, die Welt um uns herum adäquat wiederzuspiegeln. Solange unser Gehirn das tut, wozu es da ist, die Welt zu interpretieren.

Kurzum: Unser Körper und unser Geist – bereits diese Trennung ist streng genommen weder möglich, noch sinnvoll, vielleicht sollte ich sagen unser Körper-Geist-Konstrukt – vollrichtet seine Aufgaben. Doch wer treibt uns an? Wo ist der Sitz unserer Motivation? Was bewegt uns? Und woher kommt dieser Antrieb? Was ist das, was vielleicht unsere Seele ausmacht, wenn wir sagen, „Jemand ist eine gute Seele“. Der Kümmel in der „Schwäbischen Seele“ kann es wohl kaum sein.

Einige alte Philosophen unterteilten den Menschen in Körper, Geist und Seele. Wenn nun der Körper sich in den Armen und Beinen wiederfindet, immerhin bewegt uns unser Körper von A nach B, und unser Geist der Einfachheit halber in unserem Kopf sitzt, dann müsste unsere Seele irgendwo dazwischen sitzen. Was sich hier am schreiendsten anbietet ist unser Herz.

Wie gesagt, dies ist eine Hilfskonstruktion. In Wirklichkeit wissen wir aus den neurobiologischen Forschungen bspw. eines Antonio Damasios (u.a. Descartes‘ Irrtum), dass in uns alles mit allem vernetzt ist. In unserem Gehirn gibt es eine kleine Insel (Insula), die in Resonanz geht, wenn irgendwo in unserem Restkörper etwas passiert. Diese Resonanz wird im Gehirn verarbeitet. Es werden die entsprechenden Schlüsse gezogen. Diese Schlüsse sind uns manchmal bewusst. In den meisten Fällen jedoch unbewusst, um schneller zu reagieren. In zweiteren Fällen sprechen wir von Intuition (Damasio: Somatische Marker). Würde uns alles bewusst sein, wären wir hoffnungslos überfordert, bis hin zu epileptischen Anfällen vor lauter Nervenüberreizungen.

Doch zurück zu unserer Hilfskonstruktion, die Gehirnforschung muss sich ja nicht um alles kümmern. Und unsere Seele lässt sich vermutlich auch nicht messen. Das Herz also. Unsere Pumpe. Unser Antrieb. Ich hätte zwei Vorschläge, sich dem Phänomen „Seele“ anzunähern:

Erster Ansatz: Was uns antreibt …

Wir könnten uns ansehen, welche Motive uns antreiben. Ein Thema, mit dem ich mich schon seit 10 Jahren beschäftige. Der Einfachheit halber könnten wir uns fragen, was unseren persönlichen Antrieb so einzigartig macht? Friedrich Schiller meinte einmal sinngemäß: Der Mensch ist nur im Spiel ganz Mensch und ganz bei sich. Daher möchte ich an dieser Stelle die vier Antreiber aus der Gamification-Forschung bemühen:

  1. Bei Killern steht der Wettbewerb und das Siegen im Mittelpunkt. Hinzu kommt die Lust an der Gestaltung. Denn wer vorne weg geht, gibt den Ton an.

  2. Erfolgsmenschen sammeln Punkte und Auszeichnungen. Auch hier gehört abhängigerweise das Siegen im Wettbewerb dazu. Denn wir alle vergleichen uns miteinander. Genau dieser Vergleich macht Erfolgsmenschen abhängiger von anderen als die „Killer“.

  3. Soziale genießen den Austausch mit anderen und die Anerkennung in der Gemeinschaft, der typische Teamplayer.

  4. Entdecker lieben das Erkunden einer unbekannten Welt und Sammeln neuer Erfahrungen. Der typische Kreative also.

Wofür also tun wir etwas? Wofür engagieren wir uns in einem Ehrenamt? Was an einer Beziehung ist uns wichtig? Wofür gehen manche Menschen auf die Bühne und andere nicht? Wofür engagieren wir uns politisch?

  • Wollen Sie etwas gestalten? Um jeden Preis wie Che Guevara oder Lenin? Sind Sie ein/e „Gestalt-Killer/in(immer noch besser als Killer-Gestalt)? Und ist Ihnen dabei der Applaus nicht so wichtig?

  • Oder gestalten Sie lieber mit Bedacht? Sind Sie ein/e „Sanfter Gestalt-Killer/in“ wie Rosa Luxemburg oder Ghandi?

  • Vielleicht sind Sie ein Erfolgsmensch, der sich Gedanken um seinen Applaus macht? Dazu gibt es in der Weltgeschichte wenig Vorbilder. Die meisten waren auf ihre Weise kompromisslos, zu anderen oder zu sich selbst, oder beides.

  • Oder fühlen Sie sich wie ein/e Entdecker/in? Wie Columbus, Marco Polo oder Steve Jobs. Auch hier ist der Applaus nebenrangig. Hier geht um Neuland und Kreativität, auch wenn am Ende des Abends die Kasse stimmen muss. Das ist jedoch sekundär.

  • Oder aber Sie treibt das Soziale an, die Liebe zu den Menschen wie Mutter Teresa oder Jesus?

Am wahrscheinlichsten jedoch bestehen Sie aus einer Mischung aus zwei oder drei dieser Gamification-Typen.

Spielertypen

Zweiter Ansatz: Geben und Begrenzen

Wir alle geben pausenlos ohne uns dessen bewusst zu sein. Denn Geben bedeutet nicht nur, etwas Gegenständliches zu geben, sondern ebenso „Substanzlose Güter“:

  • Visionen, Ideen

  • Hoffnung, Unterstützung, Mut

  • Präsenz und Zuhören

  • Ruhe und Beruhigung

  • Orientierung, Klarheit und Anleitungen

  • aber auch: „Wachstumsreibung“, gerade im Kontext von Eltern-Kind oder Meister-Azubi-Beziehungen

Üblicherweise steht Geben der Gegensatzpol Nehmen gegenüber. Da das Nehmen jedoch schon wieder mit anderen Menschen zu tun hat, schlage ich vor, Geben den Gegensatzpol Begrenzen gegenüberzustellen: Aus der Gegenüberstellung dieser beiden Pole könnte sich etwas Neues ergeben:

Kernselbst

Vielleicht kommen wir mit dieser Vorgehensweise, der Frage nach unserer Seele, der Frage nach unserer Einzigartigkeit einen kleinen Schritt näher.

Wissensmanagement in der Verwaltung

2014 – 2015 führte ich zusammen mit meinen Kollegen Dr. Joachim Simen und Meinrad Bumiller von der Bayerischen Akademie für Verwaltungsmanagement GmbH für die Innovationsstiftung Bayerische Kommune ein Projekt zur Eruierung des Einsatzes von Wissensmanagement in bayerischen Kommunen durch. Als Ergebnis liegt nun die Broschüre

Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung

vor. Die Broschüre besteht zur Hälfte aus einem Instrumenten-Werkzeugkoffer, der nicht nur in der Verwaltung gut einsetzbar ist.

Weitere Instrumente als Ergänzung zu der Broschüre:

7.5.3 Whitepaper Worldcafe

 7.5.3 Whitepaper Unkonferenz

7.4.5 Dokumenten-Management-Regeln

7.4.4 Informationsfluss-Matrix

7.4.2 Mikroartikel

7.4.1 Whitepaper Wissensgemeinschaften

7.4.1 Whitepaper Wikis und Weblogs

7.2.6 Beispielraster Bürgeranliegen

7.2.4 Wissensmanagement-Workshop

7.2.2 Entscheidungshilfe Informationsweitergabe

7.1.5 Debriefing-Fragebogen

7.1.4 Verlaufsprotokoll Mentoring

7.1.3 Ablaufplan Kollegiale Beratung

7.1.2 Verhaltens-Muster-Kreislauf

7.5.6 Beispiel für eine Wissenslandkarte

Warum GPS zu Alzheimer führen?

85% aller Kinder nutzen Raumplanungsstrategien, um sich in der Welt zurecht zu finden. Was heisst das? Wenn sie in ein Labyrinth gesteckt werden, gibt es zwei sinnvolle Möglichkeiten, dort wieder herauszukommen:

  1. Sie benutzen die Methode „Versuch und Irrtum plus Lernen“, d.h. sie marschieren drauflos und versuchen sich markante Stellen zu merken, um nicht im Kreis zu laufen.

  2. Sie nutzen ihre Vorstellungskraft, gehen in die Vogelperspektive und stellen sich das Labyrinth von oben vor.

Kleine Kinder nutzen v.A. die 2. Methode, d.h. sie stellen sich eine Art Landkarte von dem Labyrinth vor. Sie überlegen sich, wo Norden und Süden, Osten und Westen sind, bzw. oben und unten, links und rechts – und schalten ihr inneres Navigationssystem ein.

Doch je älter wir werden, desto weniger müssen wir auf dieses System zurückgreifen. Dann haben wir Navis und GPS.

Als Randnotiz ist interessant, dass Frauen eher auf die erste Methode zurückgreifen, wenn sie sich in öffentlichen Räumen orientieren, während Männer stärker die zweite Methode nutzen. Dies kann an ganz unterschiedlichen Dingen liegen: Unser evolutionäres Erbe legt nahe, dass Frauen früher eher die Beerenbüsche rund um die Höhle wiederfinden, während Männer draußen auf der Jagd immer wieder neue Wege erkunden mussten. Aber auch soziale Gründe könnten eine Rolle spielen: Frauen sind gefährdeter, im öffentlichen Raum Opfer einer Straftat zu werden und halten daher ihre Neugierde auf neue Wege eher in Grenzen. Sie müssen daher weniger neue Landkarten im Gehirn erstellen als Männer. Dafür finden Sie den Autoschlüssel, den ihr Mann mal wieder irgendwohin …

Trotz dieser Unterschiede zeigte sich in Orientierungstests, dass Frauen und Männer in etwa gleich gut navigieren, und – mit Blick auf ein gutes Konfliktmanagement – zu zweit ohnehin unschlagbar sind. Allerdings stellt sich die Frage, ob es nicht manchmal besser wäre, wenn die Frau fährt und der Mann die Karte liest.

Je mehr wir die zweite Methode nutzen, desto größer wird unser Hippocampus, unser Speicher für Landkarten, Schubladen und Bibliotheken im Gehirn. Der Speicher, auf den unser Neocortex zugreift, wenn er wissen will, ob er für eine Entscheidung auf alte (bewusste) Erfahrungen zurückgreifen kann. Der Speicher, in dem unser Wissen wie in einer Mindmap vernetzt ist.

Eine Berufsgruppe, die diese Art Landkarten-Speicher am intensivsten nutzt, sind die berühmten Londoner Taxi-Fahrer. Diese haben in der Tat einen größeren Hippocampus als z.B. Londoner Busfahrer, da sie nicht nur die offiziellen Straßen, sondern zusätzlich alle möglichen Schleichwege kennen. Dadurch ergeben sich viel mehr Wege und Straßenkarten im Gehirn. Und da wir wissen, dass eine Vergrößerung der Denkspuren im Gehirn, hier im Hippocampus, die Wahrscheinlichkeit erhöht, im Alter weniger neurologische Krankheiten zu bekommen, liegt es Nahe, dies auch für Taxifahrer zu vermuten. Die Begründung dieser Zusammenhänge ist relativ simpel: Es gibt schon eine Menge Studien, die nahelegen, dass im Falle eine neurologischen Krankheit ein anderer Teil des Gehirns die Aufgaben des erkrankten Teils übernimmt. Die einfache Rechnung lautet folglich: Je mehr ich weiß, desto mehr Spieler hab ich auf der Reservebank.

Nun fahren die wenigsten von uns Taxi. Und dennoch bewegen wir uns im öffentlichen Raum. Früher mit einer Landkarte in der Hand und nach und nach im Kopf. Wir stellten uns vor, wo es lang geht, wo diese Straße nun wieder hinführt, wie weit weg es noch bis zum Bahnhof ist, usw. Ich persönlich finde es heute noch spannend, eine neue Stadt zu erkunden und sich nach und nach einen Überblick zu verschaffen.

Eine Alternative dazu ist die Orientierung an einem GPS: An der nächsten Ampel links rein, dann 100 Meter geradeaus, dann wieder nach rechts, usw. GPS funktionieren nach der Markante-Stellen-Methode. Dadurch ist kein Überblick nötig. Es entstehen keine neuen Landkarten im Gehirn, mit den geschilderten (wahrscheinlichen) Folgen.

Bleibt die Frage offen, ob Frauen später mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Alzheimer bekommen als Männer. Wenn ich an den sozialen Kompetenzvorsprung der Frauen denke, glaube ich nicht. Frauen mögen weniger Straßenkarten im Kopf haben, dafür aber vermutlich wesentlich mehr Stammbäume und Soziogramme. Und ich denke, das wiegt alles wieder auf.

Quellen:

  • Navi im Kopf (Dokumentation, 3Sat)

  • Manfred Spitzer: Digitale Demenz

  • Gerald Hüther: Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn

Mitarbeitermotivation

Relevanz Newsletter 02/2015 (www.be-relevant.de)
Für Sie gelesen: Mitarbeitermotivation
Mitarbeiterkommunikation

Das Führungsverhalten ist nach wie vor der entscheidende Faktor, wenn es um Motivation geht. Doch das verkennen viele Firmen. Sie greifen lieber zu „Dopingmitteln“: Prämien, Incentives, … Die dadurch verursachten Motivationsschübe sind aber meist nur von kurzer Dauer, sofern sie überhaupt Wirkung entfalten. Was motiviert Menschen wirklich? Wie wird Mitarbeitermotivation im betrieblichen Alltag zur Routine? Antworten darauf liefert Michael Hübler in seinem neuen Buch. Damit aus dem „Frust am Job“ wieder „Lust auf Arbeit“ wird, müssen die Maßnahmen auf die Ursachen zugeschnitten werden. Im Fokus stehen sieben Haltungen, die Führungskräften helfen, aus der Demotivationsfalle des Motivieren-Müssens herauszukommen. Dazu gehören zum Beispiel lösungsorientierter Optimismus, Transparenz und Authentizität, aber auch Respekt und Demut. Fazit: Das Buch zeigt die Zusammenhänge von Motivation und Demotivation auf und gibt Tipps, wie mehr Mitbestimmung und Leistung möglich sind. Es empfiehlt sich für alle, die im Berufsleben „mehr Demokratie wagen“ und echte Motivation fördern wollen.

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Beispiele ooo Preis ooo  

Siehe auch: Rezension auf amazon.

Buchauszüge unter: www.berufebilder.de

Demotivation verhindern

Vom Team zum Ego …

Termine

Ich bin meistens firmenintern im Rahmen von Führungs-Curricula, „Standard“-Seminaren (u.a. Gesprächsführung, Führungs-Basiswissen, Umgang mit Dauerbelastungen, Umgang mit Konflikten im Team, Wertschätzende Führung oder Zusammenarbeit auf Distanz) oder Teamentwicklungen unterwegs.

Aber ab und an auch in offenen Seminaren anzutreffen:

21.10.2025 BVS am Morgen – Hoffnung schlägt Krise – Führen statt Durchhalten

27.11.2025 Umgang mit Dauerbelastungen

10.02.2026 in Augsburg: https://www.bbw-seminare.de/kurs/cim-85496/sozialkompetenz-leistungsfaehigkeit-im-blick-auszubildende-gezielt-foerdern

14. & 15.04.2026 Psychologie für Führungskräfte – Schärfen Sie das Verständnis für Ihre Mitarbeitenden

17. & 18.04.2026 Strategische Personalentwicklung (im Rahmen des Kurses Personalentwicklung kompakt der WiSo Führungskräfteakademie)

21. & 22.09.2025 Körpersprache und Gefühle lesen: Mit Menschenkenntnis mehr erreichen

08. & 09.10.2026 Führung in Veränderung

21. & 22.10.2026 Mit Positiver Führung die Mitarbeiterbindung erhöhen

01.12.2026 Führung auf Distanz

Dauerhafte offene Seminare in Kooperation mit New Elements als Certified Expert Trainer.