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Wie Leistungs- und Statusdruck unsere Resilienz zerstören

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Unser Statusdauerkampf macht uns krank

Eigentlich schien es eine gute Idee zu sein: Wir bewerten Menschen nur noch nach ihrer Leistung. Dann fallen alle andere Faktoren, bspw. das Geschlecht, die sexuelle Orientierung oder Herkunft einfach weg. Dann heißt es: Gut ist, wer gut ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Befeuert durch digitale Medien und die dadurch stattfindenden Dauervergleiche anhand tatsächlicher oder imaginärer Ranglisten entstand jedoch über die letzten Jahrzehnte ein Dauerdruck und daraus entstehend eine stetige Abgrenzung voneinander mit Geld als der Vergleichswährung Nummer 1: Wer reich ist, hat offensichtlich viel geleistet, sich mehr als andere angestrengt, kann sich um seine Fitness und Schönheit kümmern, sich gut ernähren, usw. Diese Vergleiche nehmen nie ein Ende, weil es immer irgendwo auf der Welt jemanden gibt, der besser, reicher oder schöner ist als ich. Es gibt also immer etwas zu tun. Strengen wir uns an.

Folglich geht es mittlerweile weniger darum, mit wem ich etwas gemeinsam habe, sondern von wem ich mich im Sinne eines Abwärtsvergleichs positiv oder im Sinne eines Aufwärtsvergeichs negativ abgrenzen kann. Schlechte Zeiten also für die Suche nach etwas Gemeinsamem und damit auch für Solidarität.

Für solche Dauervergleiche ist das menschliche Gehirn nicht angelegt. Als Jäger und Sammler, die wir die meiste Zeit unserer Entwicklungsgeschichte waren, ist unser Gehirn immer noch auf Stress-Sprints angelegt und nicht auf Dauerstress. Ein Jäger musste sich nur selten in seinem Leben mit anderen vergleichen. Seine soziale Bezugsgruppe war überschaubar. Die heutigen Jäger*innen nach Schönheit, Perfektionismus, Höchstleistungen, grandiosen Urlaubserlebnissen und Symbolen des Reichtums können sich potentiell rund um die Uhr mit anderen messen. Zudem gilt im Internet das Diktat der Aufmerksamkeit: Nur wer sich mit etwas noch Extremerem als Gestern hervortut, wird wahrgenommen und bekommt die erhofften Klicks und Likes. Da muss es dann schon mal das Blattgold auf dem Steak sein oder besonders provokante Überschriften wie bspw. “Work Life Balance ist Bullsh*t”.

Nun könnten wir uns sagen: Warum vergleichen sich Handwerker- oder Krankenpfleger*innen mit den Schönen und Reichen in unserer Gesellschaft? Geld ist schließlich nur ein Aspekt, um glücklich zu sein. Es gibt schließlich noch Moral, Sinnhaftigkeit oder das soziale Umfeld als ergänzende Währungen. Und tatsächlich werden viele sinnhafte Berufe schlechter bezahlt als vermeintlich sinnlose. Ob sinnlose Berufe besser bezahlt werden, weil sie sinnlos sind oder sinnhafte Berufe ein höheres Gehalt nicht nötig machen sei dahin gestellt. Dummerweise funken in unserem spätmodernen Gehirn sowohl moralische Aktivitäten als auch ein hoher (potentieller) Verdienst in den gleichen Bereichen. Anders formuliert: Unser Gehirn rechnet jede Belohnung in Geld um (Vgl. Hasler, S. 48). Und da sich Einkommen messen lässt, Moral, Sinnhaftigkeit und eine gute Bindung im Team jedoch nicht, liegt es auf der Hand was verglichen wird und was nicht. Wir können uns daher sagen, dass uns das alles nichts angeht. Ärgern tun wir uns dennoch, dass jemand anders viel mehr als wir verdient. Für die einen mag das ein Ansporn sein, es auch noch bspw. als Influencer zu schaffen. Für die anderen erscheint es utopisch. Stress bedeutet dieser Statusvergleich jedoch für alle, die sich darauf einlassen.

Was hilft gegen Dauerstatusstress

1. Die Akzeptanz von Hierarchien und Regeln

Als unsere Jäger- und Sammlerkultur sich in eine Kriegskultur verwandelte, indem verschiedene Stämme um Territorien kämpften, wurde es wichtig, innere Fehden zu deckeln, um sich gegen die äußeren Feinde zu wappnen. Solche inneren Machtkämpfe wurden u.a. mit Hierarchien befriedet. Tatsächlich kann die Akzeptanz von Hierarchien den inneren Dauerstatusstress reduzieren: Wenn ich akzeptiere, dass andere mehr können und mich entsprechend unterordne, strebe ich nicht andauernd nach Höherem.

Das gleiche gilt für Regeln. Um mit den Worten eines Seminarteilnehmers zu sprechen: Wer sich als Mitarbeiter auf den öffentlichen Dienst einlässt, sollte wissen, dass es hier bestimmte Regeln gibt – was freilich auch für andere Bereiche und Branchen gilt – und sich entsprechend darauf einlassen. Wenn auch hier wie an vielen Orten ein Umbruch stattfindet, bedeutet Verwaltung immer noch, den Ablauf bestimmter Prozesse nicht allzu kreativ auszulegen. Ich ordne mich also unter und akzeptiere die Hierarchien und Regeln.

Anders formuliert: Es gibt eine Zeit zu kämpfen und es gibt eine Zeit, sich auszuruhen, indem ich mich mit der Welt arrangiere.

2. Eine gute Balance zwischen Vergleichen nach oben und unten

Ein Vergleich nach oben kann zwar unsere Leistungsmotivation steigern, Zufriedenheit und Entspannung schafft er jedoch nicht. Ein solcher Motivationsvergleich mag in normalen Zeiten sinnvoll sein. In Krisenzeiten, in denen es darum geht, schwierige Situationen resilient auszuhalten, ist es hilfreicher, mit dem zufrieden zu sein, was wir haben.

Hierzu ist es besonders wichtig, sich mit den passenden Menschen zu vergleichen. Als ich vor 17 Jahren selbständig wurde, begann auch für mich die große Zeit der Vergleiche. In meiner Anfangszeit gab es quasi keinen Keynote-Speaker auf Youtube, der schlechter war als ich. Doch nach und nach merkte ich, dass die großen Redner*innen idR. zu einem Thema immer das gleiche erzählten, immer und immer wieder, mit genau den gleichen Worten. Wollte ich dahin? Ich selber interessiere mich für so viele verschiedene Themen – was den Leser*innen meines Blogs vermutlich schon aufgefallen ist :-). Zudem realisierte ich ach einigen Jahren, dass ich Reden halten kann, dass mein Herz jedoch für Führungstrainings und Teambegleitungen in kleinen Gruppen schlägt. Warum sollte ich mich also mit großen Redner*innen vergleichen. Inspiration ja, Vergleich nein.

Entsprechend stellt sich auch bei anderen die Frage: Mit wem soll ich mich vergleichen, um glücklich zu werden? Es herrscht zwar bei uns das Mantra des amerikanischen „Pursuit of Happiness“ vor, das besagt, dass jede*r alles werden kann. Insbesondere junge Menschen wachsen heutzutage oft mit dem Glauben auf, dass sie sich nur anstrengen müssen, um es zu schaffen. Die eingangs beschriebene Verschiebung von persönlichen Faktoren zur Leistung unterstützt diese Dynamik. Dennoch kann jeder Mensch immer noch selbst entscheiden, mit wem er sich aufgrund seines Charakters, seiner Kompetenzen und seiner Herkunft wirklich vergleichen will, um glücklich zu werden. Solche Vergleiche im Rahmen der eigenen sozialen Gruppe führen wiederum zu mehr Nähe anstatt zu Abgrenzungen. Wer beständig nach Höherem strebt, möchte sich aus seiner Gruppe entfernen und aufsteigen. Wer einen bestimmten Status akzeptiert, grenzt sich zu Gruppen mit einem höheren Status ab und bekennt sich damit solidarisch mit seiner eigenen Statusgruppe.

3. Vergleiche verweigern

Wir können heutzutage dank der Digitalisierung nicht nur alles Mögliche (und Unmögliche) vergleichen, sondern auch testen: Unseren IQ, Energieverbrauch und ökologischen Fußabdruck, unsere Beliebtheit auf digitalen Medien oder auch wie begehrt wir für potentielle andere Arbeitgeber sind. Schüler*innen werden benotet. Lehrer*innen und Dozent*innen werden mittlerweile dauerevaluiert. Sich hierauf nicht einzulassen ist freilich nur bedingt möglich: Wer sich in digitalen Medien tummelt wie bspw. ich, liefert sich automatisch einem Vergleich mit anderen aus. Und wer als Dozent*in arbeitet, wird nun einmal evaluiert. Ich muss damit jedoch nicht hausieren gehen. Ich muss nicht mit meinem monatlichen Gehalt angeben. Ich muss nicht in meiner Straße damit angeben, wie teuer der Wintergarten war. Wir können uns diesem Rattenrennen auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten zumindest teilweise entziehen, indem wir dem Impuls einer stolzen Verkündung eines Erfolgs widerstehen. Ein bisschen weniger prahlen und ein wenig mehr Demut täte uns vermutlich allen gut.

4. Leistungsfreie Zonen

Leistung sollte wieder dort zum Tragen kommen, wo sie hingehört. Und zwar nur dort. Wer einen Kunden berät, sollte Leistung zeigen. Wer mit seinem Team in den Endzügen eines Projekts liegt, sollte bereit sein auch mal die „Extrameile“ zu gehen. Daneben sollte es jedoch Phasen im Arbeitsleben geben, an denen es wichtig ist zu üben, zu testen und auszuprobieren. Solche leistungsfreien Zonen dienen dem Erfahrungsaufbau und Austausch untereinander. Azubis sollten nicht sofort leisten müssen. Auch in Schulen oder Hochschulen sollte es Zeiten geben, in denen es nicht um Noten geht, sondern um die persönliche Reifung ohne Vergleiche mit anderen. Und in Mitarbeitergesprächen oder Meetings sollte es ebenfalls um einen ehrlichen Austausch gehen, ohne sich gegenseitig zu bewerten.

5. Humor als letzte Möglichkeit, sich Vergleichen zu entziehen

Humor schafft eine Distanz zu Bewertungen und reduziert damit maßgeblich den Dauerstress durch Statusvergleiche. Humor greift immer dann, wenn ich mich einer Bewertungssituation nicht entziehen kann. Es gibt immer Situationen, in denen ich Vergleichen ausgeliefert bin und Leistung zeigen muss. Und wie erwähnt sind Leistungsvergleiche nicht nur schlecht. Sie spornen uns auch zu Höchstleistungen an. Ich kann jedoch immer noch selbst entscheiden, wie ernst ich Leistungsvergleiche und Statusrankings nehme, wann ich mich dadurch motiveren lasse und wann mich allzu strenge Vergleiche zu einem inneren Schmunzeln anregen.

Literatur:

Francois Lelord – Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück

Gregor Hasler – Resilienz: Der Wir-Faktor

Pauls Pearsall – Denken Sie negativ, unterdrücken Sie Ihren Ärger und geben Sie anderen die Schuld

Welche Rolle soziale Anerkennung bei psychischem Stress von Führungskräften spielt

Als soziale Wesen orientieren wir uns am Feedback von für uns relevanten Gruppen und deren Werten. Führungskräfte orientieren sich also v.a. an anderen Führungskräften sowie an Mitarbeiter*innen, von denen sie sich jedoch abgrenzen wollen. Welche Werte dies sind, orientiert sich wiederum an den sozialen Regeln dieser Subkultur. Diese lassen sich in vier Dimensionen zusammenfassen:

  • Anerkennung: Anerkennung erfolgt in der Subultur der Führung wie in vielen anderen westlichen Subkulturen auch über Leistung.
  • Status: Ein hoher Status hat nicht nur mit Leistung zu tun, sondern auch mit der (bisweilen gespielten) Souveränität, sich trotz hoher Leistung nicht anstrengen zu müssen. Daraus entsteht ein Paradoxon: Ich gehe bis an meine Grenzen, darf mir jedoch nichts anmerken lassen, um meinen Status als Führungskraft nicht zu verlieren.
  • Verbote: Krankheit, insbesondere aufgrund psychischer Überlastungen, ist verboten. Allenfalls erlaubt sind körperliche Krankheiten, weshalb manche psychische Krankheit sich in den körperlichen Bereich verschiebt.
  • Tabus: Eng damit verbunden ist das Tabu, über Belastungen zu sprechen. Eine Führungskraft sollte im Gegensatz zu ihren Mitarbeiter*innen Stress jederzeit im Griff haben. Und während die Mitarbeiter*innen wenigstens jammern dürfen und sich damit gegenseitig als Schicksalsgemeinschaft wahrnehmen, ist dies für Führungskräfte tabu.

Die Rahmenideologie dieser Regeln liefern uns der Kapitalismus und Neoliberalismus. Der Kapitalismus sorgt für den Leistungsdruck. Im Neoliberalismus gehen wir vom “pursuit of happiness” aus: Jeder ist seines Glückes Schmied. Damit ordnen wir unsere Anerkennung und unseren Status unserem Willen unter. Unser Glück ist zwar von den Rückmeldungen anderer abhängig, wir können es jedoch allein durch unseren eigenen Willen schaffen, Erfolg zu haben. Damit sind wir jedoch auch selbst schuld, wenn wir überlastet sind.

Wie könnte nun ein Ausweg aus diesem Dilemma aussehen, nachdem wir diese Zusammenhänge kennen?

Als erstes sollten wir uns von den Meinungen anderer zumindest teilweise entkoppeln. Wer es wirklich ernst meint mit dem Kürzertreten, sollte sich bewusst machen, dass er damit potentiell auf Anerkennung und Status verzichtet. Dies muss nicht automatisch so sein. Wahrscheinlich ist es jedoch. Damit verzichtet er evtl. auf eine Top-Karriere. Dennoch: In der zweiten Reihe lebt es sich auch nicht schlecht. Erfolg zu haben ist eine schöne Sache. Erfolg sollte jedoch kein Ersatz für Sinnhaftigkeit in der Arbeit sein.

Zum zweiten sollte er lernen, Tabus offen anzusprechen: “Ja, ich weiß gerade auch nicht weiter. Ja, ich bin auch überlastet. Und ja, ich könnte an manchen Tagen auch heulen.”

Seitdem in den Medien u.a. von Kurt Krömer und Torsten Sträter offen über Depressionen gesprochen wird, scheint die Zeit reif zu sein für Bekenntnisse der eigenen Überlastung.

Geheime Spielregeln

… im (männlich dominierten) Berufsalltag

Aus meinen Schlagfertigkeitstrainings (nicht nur für Frauen) habe ich 10 zentrale Punkte zusammengestellt. Dabei geht es mir nicht darum, das i.d.R. männlich dominierte Spiel um Macht und Status mitzuspielen, sondern primär zu verstehen. Im Anschluss kann jede/r selbst entscheiden, ob und wie er oder sie nach diesen Spielregeln mitspielen will. Immerhin gibt es Möglichkeiten, die Spielregeln zu durchbrechen. Das ist jedoch Stoff für ein andermal.

  1. Rangordnung vor Inhalt! Männer kommunizieren innerhalb einer klaren Rangordnung. Nur wer dieses Spiel mitspielt, wird auch ernst genommen. Es geht hier nicht darum, jemandem auf die Füße zu treten, sondern primär um die Klarheit, wo jemand steht. Wenn die Gruppe ihre Hierarchie noch nicht ausgekämpft hat, ist sie auch nicht arbeitsfähig.

  2. Rangordnung achten: Wenn Sie etwas sagen, sprechen Sie nicht in die Runde, sondern wenden sich an die ranghöchste Person. Wenn Ihnen die Nummer 1 zuhört, haben Sie gewonnen. Andernfalls gilt: Wer Vorgesetzte übergeht, wird gerügt. Dies gilt auch für Vorab-Absprachen. Es gibt kaum Schlimmeres, als wenn Meinungsführer erst in der Besprechung von Ihren Plänen erfahren.

  3. Raum einnehmen: Machen Sie sich in Meetings und Besprechungen mit Beiträgen bemerkbar. Gleiches gilt für mehr Redeanteile, wenn auch kurze und knappe Ansagen ebenso ihren Reiz haben. Oder die Körpersprache: Nehmen Sie sich mit Gesten Raum und treten so souverän wie möglich auf.

  4. Wettkampf: Jungs lernen, dass Gewinnen Spaß macht. Diese Erfahrung prägt auch das spätere Verhalten im Beruf. Männer sehen den Beruf als Spielplatz des Wettkampfs. Alles andere gehört zumindest nicht in den offiziellen Arbeitsbereich.

  5. Dienstbesprechung vs. Smalltalk: Männern wird oft vorgeworfen, zu sachlich zu sein. Dabei trennen sie nur strikt zwischen sachlichen Dienstbesprechungen und dem persönlicheren Smalltalk am Rande, der dazu genutzt wird, Kollegen von einer menschlicheren Seite kennenzulernen.

  6. Lächelreflex vs. Pokerface: Lächeln macht zur Kommunikationsaufnahme Sinn. Nicht jedoch, wenn es darum geht, etwas auszukämpfen oder Nein zu sagen, da Freundlichkeit als Signal für “Alles ist gut” gilt.

  7. Nähe und Distanz: Berührungen sind ein Zeichen von Dominanz. Rangniedere dürfen Ranghöhere niemals berühren, vor allem nicht von oben oder im oberen Körperbereich (Kopf, Schultern). Wer Nähe und Distanz bestimmt oder unangemessene Nähe und Berührungen zurückweist, zeigt Stärke.

  8. Geben und Begrenzen: Informationen und Hilfe sind Macht! Wenn Sie es sich leisten können, jemanden uneigennützig zu unterstützen, ihm zum Beispiel Informationen zu geben, demonstrieren Sie Stärke. Das gleiche gilt für die Übernahme von Verantwortung. Nur wer kompetent ist, kann auch Aufgaben übernehmen, allerdings am besten solche, die mit Prestige verbunden sind. Auf Dauer sollten Sie jedoch darauf achten, wer Ihre Hilfe ausnutzt und wer nicht. Dann gilt: Teilen Sie Informationen nur mit den Menschen, die Sie achten. Damit verschaffen Sie sich einen dauerhaft tragfähigen Unterbau. Beim Geben geht es allerdings nicht um Beliebtheit, sondern um Respekt für Ihre Leistungen.

  9. Statussymbole: Viele Männer sehen in Statussymbolen den angemessenen Anspruch auf das Beste für die Besten. Für den, der das Spiel mitspielen will, gilt: Anzug, Krawatte, Dienstwagen, Parkplatz in der 1. Reihe, Gehaltsvergleiche, Ledermappen, elegante Büroausstattung.

  10. Emotionale und Soziale Kompetenz: Bei all der Rangordnung und Sachlichkeit wird oft vergessen, dass Emotionale und Soziale Kompetenzen immer dann zum tragen, wenn Konflikte auftauchen. Denn dann drängt es sich auf, die sachliche Ebene zu verlassen und eine Balance-Funktion im Team einzunehmen. Nicht umsonst sind gemischte Teams (Mann, Frau, Alt, Jung) am erfolgreichsten.

 

Menschenkenntnis und emotionale Kompetenz in der Führung

Wollen Sie Ihre Mitarbeiter überzeugen, zum Beispiel im Rahmen eines Veränderungsprojekts, reicht es nicht aus, mit Argumenten zu jonglieren. Auch Theorien wie beispielsweise das DISG oder die Big 5 helfen nur solange, bis wir auf eine weitere Theorie stoßen, die der ersten Theorie widerspricht. Theorien oder diagnostische Modelle sind lediglich Fenster, durch das wir in einen Menschen hineinblicken können. Wir brauchen sie, um überhaupt einen Einblick zu bekommen. Es ist jedoch nur ein Blick, während andere Theorien andere Blicke eröffnen. Daher sollten wir Theorien, so weit verbreitet sie auch sind („Schau her, der ist bestimmt ein Blauer!“), nur als Orientierung nutzen.

Hinter den Theorien stehen tiefere Motive der Stimulanz, Gestaltung oder Stabilität, die sich im Verbalen und Nonverbalen der Mitarbeiter widerspiegeln. Mitarbeiter neurobiologisch zu verstehen, heißt, sie als Individuum ernst zu nehmen und anzusprechen, da Individuen viel komplexer sind als Theorien.

Als Basis einer emotionalen Kompetenz im Umgang mit Mitarbeitern sind Ihre Intuition, Selbstwahrnehmung und Empathie als Soft Skills ebenso wichtig wie das Erkennen emotionaler Anzeichen in Mimik, Körpersprache und Stimme als „Hard“ Skills. Durch eine gute Menschenkenntnis erkennen Sie aufgrund unbewusster Äußerungen schneller die Bedenken Ihrer Mitarbeiter, was dahinter steht und können so gezielt darauf eingehen. Konflikte werden elegant bereits im Anfangsstadium pariert. Und bestenfalls ergeben sich durch den Einsatz Ihrer neu erworbenen emotionalen Kompetenzen intensivere emotionale Bindungen.

Körpersprache und Mimiken lesen

„Ich bin enttäuscht. Die Beförderung hätte mir zugestanden.“

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Eine emotional kompetente Wahrnehmung hilft uns dabei, Mitmenschen, Kunden oder Mitarbeiter zu verstehen. Eine solche Art der Menschenkenntnis fußt weniger auf statischem physiognomischem Wissen, sondern auf dem dynamischen Wechselspiel zwischen der eigenen Intuition (Stichwort Spiegelneurone) und der Wahrnehmung von Mimiken, Körperhaltungen und Gesten.

Intuition

„Das kann nicht Ihr Ernst sein!“

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Verhandlungen, unzufriedene Kunden und dazu noch die eigene Unsicherheit. In vielerlei Situationen ist es enorm wichtig, schnell und intuitiv zu erkennen, was ein Kunde (Kollege, Klient, Patient oder gar die eigene Frau) gerade denkt oder fühlt. Wenn Sie dies auch nur im Ansatz bemerken und ansprechen, bauen Sie eine Bindung zu Ihren Mitmenschen auf. Eine gute Bindung bzw. Beziehung ist der wichtigste Baustein für einen weiteren positiven Gesprächsverlauf. Zudem gibt es häufig kritische Momente, in denen Gespräche kippen können. Auf solche Momente angemessen zu reagieren ist wichtig, um ein Gespräch am laufen zu halten oder Schlimmeres zu verhindern.

Emotionen lesen, Lügen erkennen, emotional kompetent (re)agieren

„Das passt mir gar nicht!“

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In meinen Trainings lernen Sie, Zeichen in Mimik, Körpersprache und Stimme zu deuten, um zu erkennen, was Ihr Gegenüber gerade empfindet. Diese Erkenntnisse werden in meinen Seminaren direkt mit Hilfe intuitiver und gesprächstechnischer Methoden in die Praxis umgesetzt, um Mitmenschen besser zu verstehen und damit nachhaltig Ihre Menschenkenntnis zu verbessern. Um die Gefühle von Kunden oder Kollegen zu erkennen gibt es zwei Zugänge: einen intuitiven und einen wissenschaftlichen. Der intuitive kann uns täuschen, während der wissenschaftliche oft zu langsam ist bzw. einiges an Erfahrung und Übung benötigt. Ein gemeinsames Zusammenspiel dieser beiden Methoden ist daher ideal, um die jeweiligen Vorteile zu nutzen und die Nachteile zu begrenzen. Meine Seminare zum Thema Menschenkenntnis vermitteln Ihnen das nötige Wissen, Emotionen gezielt zu erkennen, gehen jedoch auch auf die Kompetenz ein, Gefühle intuitiv zu erspüren, um einen Blick hinter die Fassade Ihrer Mitmenschen zu erhaschen und so an Ihrer Menschenkenntnis zu arbeiten. Sinn und Zweck des emotionalen Erkennens ist die Erhöhung der eigenen emotionalen Kompetenz in Konfliktfällen sowie die Erhöhung der Bindung von Kunden oder Kollegen.

Wahrnehmungsbrillen

Dazu ist es hilfreich, sich ergänzend mit Motivations- und Persönlichkeitstheorien als Wahrnehmungs- und Interaktionsbrillen zu beschäftigen:

  • Neurobiologische Motivlandkarten zeigen uns, welche Motive, Bedürfnisse und Interessen hinter Emotionen und Handlungen stehen.
  • Die Big Five der Persönlichkeit zeigen uns die spezifischen Eigenarten von Menschen und weisen uns auf Konfliktpotentiale hin.
  • Das Enneagramm zeigt uns verschiedene Verhaltensweisen (machen, sich kümmern, kreativ sein, leiden, forschen, kämpfen, optimistisch sein, entscheiden, gelassen bleiben) von Menschen und worin Konfliktpotentiale und Gemeinsamkeiten liegen.
  • Mit Übungen aus dem Improtheater (Hoch und Tief-Status, 4 Elemente) und der Transaktionsanalyse (Dramadreieck) werden Beziehungs-Dynamiken anschaulich greif- und erfahrbar.