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Energiefluss als Zeichen der Zufriedenheit

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Weniger Schmerzen durch Auflösung von Energieblockaden

Neulich litt ich unter starken Nervenschmerzen im Zahnbereich, die erst abnahmen, als ich nicht mehr dagegen ankämpfte, sondern stattdessen die Schmerzen akzeptierte und mich auf die Suche nach deren Ursache machte. Der Auslöser war eine Zahn-OP. Die eigentliche Ursache jedoch lag in einer tiefen Verspannung im linken Schulterbereich, vermutlich durch eine monatelange Sitzfehlhaltung, die ich zuvor kaum bemerkte. Erst durch die Zahn-OP kam es zum Ausbruch der besagten Schmerzen.

Als die Verspannung durch mehrere gezielte Massagen gelöst wurde, ließ auch der Schmerz nach. Dies betrifft jedoch lediglich die körperliche Ebene. Parallel dazu hatte ich auch meine innere Haltung verändert, weg von „Ich muss das alleine schaffen“ und mich im wahrsten Sinne des Wortes durchbeißen, hin zu „Ich darf mir Hilfe holen“.

Als der Schmerz sich (beinahe) in Nichts auflöste, begann mein Gesicht zu kribbeln, als würde es wieder stärker durchblutet werden. Meine linke Gesichtshälfte fühlte sich nicht mehr so kontrolliert an wie zuvor. Durch die körperliche und psychische Blockade konnte die Energie wieder vollkommen durch meinen Körper fließen.

Die Entstehung von Schmerzen ist sicherlich vielfältig. Hier bin ich kein Experte. Meine eigene Erfahrung zeigte mir jedoch, dass ein Aspekt des Schmerzes die Unterbrechung von Energie sein kann. Damit Energie wieder fließen kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Offenes Denken: Als erstes ist es hilfreich, seine „Ich muss“-Sätze zu überprüfen, mit denen ich mich selbst blockiere: Ich muss es alleine schaffen. Ich muss durchhalten. Ich muss stark sein. Und natürlich auch: Ich darf keine Schwäche zeigen.
  • Akzeptierendes Fühlen: Eng damit verbunden sind unsere Gefühle. Hinter dem Satz „Ich muss stark sein“ steckt das Gefühl der Angst, bspw. als unsouverän oder verantwortungslos zu gelten. Wird diese Angst verdrängt, anstatt reif und erwachsen mit ihr umzugehen, kann sie die inneren Blockaden im Körper verstärken oder sogar deren Ursprung sein.
  • Veränderung von Beziehungen: Sowohl das Denken als auch das Fühlen beinhalten meist eine deutliche Beziehungskomponente: Akzeptiere ich, dass ich Hilfe brauche, weil meine eigenen Kompetenzen in diesem Fall nicht (mehr) ausreichen, verändere ich entweder eine Beziehung in meinem Nahbereich oder suche mir externe Hilfe. Wenn die Angst vor Verantwortungslosigkeit mein Thema ist, bezieht sich das ebenso auf mindestens eine andere Person, mit der eventuell eine Beziehungsklärung ansteht.
  • Körperliche Veränderung: Gerade im Gesundheitsbereich etwas körperlich zu verändern durch Massagen, mehr Bewegung oder eine andere Sitzhaltung, um den Energiefluss durch den Körper zu verbessern, liegt meist am nächsten und wirkt logischerweise auch am schnellsten. Wird das Denken und Fühlen hingegen nicht mitgenommen, sind auch körperliche Veränderungen lediglich von kurzer Dauer sein. Sind die Rückenschmerzen erst wieder weg, vergesse ich schnell, dass ich jemals Rückenschmerzen hatte.

Energiefluss als Sinn- und Glückserleben

Einige Wochen vor meiner Nervenattacke unterhielt ich mich mit meiner jüngeren Tochter (17) auf einem Spaziergang über den Sinn des Lebens. Sie meinte: „Keinen Mangel zu haben – d.h. auch schmerzfrei leben – ist doch schon mal was.“ Wer jemals starke Schmerzen erlebte, kann das vermutlich gut nachvollziehen. Unter Schmerzen fokussiert sich die gesamte Wahrnehmung auf den Schmerz oder das Abstellen des Schmerzes. Alles andere – ein leckeres Essen genießen, sich mit Freunden unterhalten, mit den Kindern ein Brettspiel spielen, Wandern, Arbeiten – ist allenfalls Ablenkung. Ein Teil des Gehirns ist jedoch beständig mit dem Schmerz beschäftigt. Erst wenn der Schmerz gebändigt oder zumindest auf ein Mindestmaß reduziert ist, lässt sich das Leben wieder vollkommen genießen.

Energiefluss im Alltag

Lässt sich der Umgang mit Schmerz und damit auch die Frage nach Sinn, Glück und Zufriedenheit auch auf den normalen Alltag übertragen? Ich denke ja. Denn auch ohne Schmerzen kann es eine Maxime des Lebens sein, dass die eigene Lebensenergie ohne Blockaden durch den Körper fließt. Ich kenne beispielsweise Menschen, die von sich selbst behaupten, vom Kopf ab (nach unten) abgeschnitten zu sein. Sie denken zwar, haben aber kaum einen Zugang zu ihrem restlichen Körper. Anderen fehlt der Zugang zu ihren Händen, wenn sie nicht wissen, was sie damit während einer Präsentation tun sollen. Dahinter steckt vermutlich die Angst, zu sehr aufzufallen, wenn ge-hand-elt wird. Oder jemand hat keinen Zugang zu seinen Beinen, wenn er nicht stabil auf dem Boden steht.

Um den Energiefluss zu fördern, müssen wir vermutlich nicht einmal wissen, welche Ziele wir damit anstreben, ob wir erfolgreich sein wollen, kreativ oder ein entspanntes Leben führen wollen. Die Energie findet ihren eigenen Weg und erreicht das Ziel, das unser Körper sich wünscht, nebenbei.

(Selbst-) Coaching-Fragen zur Förderung des Energieflusses

Hilfreiche Coachingfragen lauten daher:

  • Bis wohin fließt die Energie und wo hört sie auf zu fließen?
  • Wie fühlt es sich an, wenn ein Teil des Körpers nicht mit Energie „versorgt“ wird?
  • Wann fließt mehr Energie durch meinen Körper – auch durch kritische Bereiche? Und was mache ich da anders?
  • Wodurch blockierst du dich geistig selbst mit „Ich muss“-Aussagen?
  • Welche Emotionen hindern dich an einem guten Energiefluss?
  • Welche Beziehungen sollten geklärt werden, um einen guten Energiefluss zu fördern?
  • Welche körperlichen Veränderungen wären sinnvoll, um den Energiefluss zu fördern?
  • Wie fühlt es sich an, wenn die Energie wieder in den Bereichen fließt, in denen sie zuvor nicht floss?

Kontraintuitive Fragetechniken

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Unsere Intuition liefert uns Handlungsanweisungen in unklaren Momenten und zeigt uns auf, mit welchen Strategien wir am besten zu einem wünschenswerten Ziel kommen. Während also unsere Intuition in neuen Situationen ein guter und vor allem schneller Ratgeber sein kann, sind es leider genau solche Situationen, in denen ein Versagen möglich ist, da nicht jede Erfahrung auf einen neuen Kontext übertragbar ist. Denn unsere Intuition besitzt zwei blinde Flecken, die eine 1 zu 1-Übertragung schwierig macht:

  • Zum einen die Besonderheit ihrer Prägung. Kein Mensch macht die gleichen Erfahrungen wie ein anderer.
  • Zum anderen ihr Prägungsumfeld, das immer auch von bestimmten Zielen beeinflusst wird, die mit mehr oder weniger Macht durchgesetzt werden wollen. Sowohl die eigenen Eltern als auch Kindergärten, Schulen, die Medien, die wir konsumieren oder auch unser gesellschaftspolitisches Umfeld versuchen unsere Intuition machtvoll zu prägen.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die eigene Intuition immer wieder zu hinterfragen, indem ihr durch kontraintuitive Fragen neue Perspektiven hinzugefügt werden: Was wäre, wenn es ganz anders wäre?

Unsere Intuition zeigt uns also, wie wir unter Unsicherheit ein bestimmtes Ziel dennoch mit einer bestimmten Strategie erreichen oder ein unerwünschtes Ereignis vermeiden. Am aktuellen Beispiel des russischen Angriffs auf die Ukraine:

  • Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, sollten wir Friedensverhandlungen führen. Was wäre jedoch, wenn ein Frieden kontraintuitiv schneller durch Waffenlieferungen erreicht wird?
  • Oder was wäre, wenn andererseits eine offizielle Kapitulation der Ukraine kein Aufgeben bedeutet, sondern einen inoffiziellen inneren Widerstand gegen die Besatzer erst ermöglicht?

Solche kontraintuitive Fragen sind auch im Alltag gerade dann sinnvoll, wenn wir uns zu sehr in vermeintlicher Sicherheit wiegen oder wenn wir zu sehr in unseren (intuitiven) Mustern gefangen sind, im Sinne eines „Ich muss so handeln, um …“: Während wir meist davon ausgehen, dass harmonische Beziehungen am besten über Freundlichkeit aufgebaut werden, könnten Beziehungen auch über eine unverblümte Direktheit gefördert werden. Und während manche Führungskräfte davon ausgehen, dass Kontrolle zu schnellen Ergebnissen führt, kann auch das Gegenteil des Vertrauens äußerst produktiv sein.

Wir sollten uns daher gerade in neuen, aber vermeintlich klaren Situationen selbstkritisch hinterfragen, um unserer Sicht auf uns und auf die Welt eine neue Perspektive hinzuzufügen. Diese neue Perspektive kann zu drei Erkenntnissen führen:

  1. In diesem Fall gibt es keine andere Sichtweise und ich kann meiner Intuition absolut vertrauen.
  2. Dieser Fall könnte tatsächlich die große Ausnahme von meinen bisherigen Erfahrungen sein.
  3. Dieser Fall ist komplex. Ich sollte meiner Intuition trauen und gleichzeitig in Betracht ziehen, dass es Ausnahmen gibt. Ich sollte daher meine Intuition regelmäßig überprüfen, um zu erkennen, ob meine gelernten Strategien tatsächlich zu einem erwünschten Ziel führen.

Gedankenhygiene betreiben

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Wir können uns sowohl positiv als auch negativ hypnotisieren. Welchen Weg wir wählen hängt weitgehend von unseren Gedanken ab. Als meine Kinder klein waren, war bei ihnen im Kindergarten der Begriff „Scheiße“ verboten. Als verantwortungsvoller Vater erklärte ich daraufhin meinen Kindern den Unterschied zwischen „Mist“ und „Scheiße“: „Wenn ihr eine Tasse kaputt macht, ist das Mist. Wenn ihr jedoch einen Kakao auf meinen Laptop verschüttet ist das Scheiße.“

Wir wählen nicht nur bestimmte Gedanken und Begriffe aus. An diesen Begriffen hängen durch die Vernetzung in unserem Gehirn ganze Gedanken- und Gefühlswelten. Wenn wir von Problemen und Konflikten sprechen, merken wir sofort, wie unsere Stimmung negativ wird. Sprechen wir jedoch von Aufgaben, Projekten, Chancen oder Herausforderungen, wirkt sich dies meist positiv auf unser Gemüt aus. In meinen Seminaren führe ich dazu ein Gedankenexperiment durch, dass ich mir von dem Hypnosystemiker Gunther Schmidt ausleihe – hier in einer Schnellversion:

  • Denken Sie an ein Problem aus der letzten Woche und achten darauf, wie es Ihnen damit körperlich geht.
  • Tauschen Sie nun den Begriff des Problems gegen den Begriff der Aufgabe aus. Wie geht es Ihnen körperlich damit?
  • Tauschen als als nächstes den Begriff der Aufgabe gegen den Begriff der Herausforderung aus. Wie geht es Ihnen damit?

Das Fazit ist immer ähnlich:

  1. Das Austauschen ist für 11 von 12 Personen emotional angenehmer, weil Probleme negativ besetzt sind. Meist ist ein Problem dabei, das sich nicht so einfach austauschen lässt. Die „Täuschung“ erscheint zu einfach.
  2. Das Austauschen gegen den Begriff der Aufgabe versachlicht das Thema und macht es damit handhabbarer. Bei vielen entsteht im Gehirn spontan eine Art Projektplan. Aufgaben passen meist – nicht immer – besser in den beruflichen Bereich und hängen eng mit Erwartungen und Rollen in der Arbeit zusammen.
  3. Das Austauschen gegen den Begriff der Herausforderung kann sowohl in privaten als auch beruflichen Bereichen passen. Manche Teilnehmer*innen wehren sich gegen den Begriff der Herausforderung im beruflichen Bereich, weil dieser in den letzten Jahren zu inflationär eingesetzt wurde: „Sehen Sie es als Chance! Wir stehen vor einer großen Herausforderung!“ Oftmals sollen damit reale Probleme verdeckt werden, wogegen sich unser Gehirn wehrt. Wenn es dennoch funktioniert, berichten die meisten von einem inneren Motivationsschub.

Es geht also nicht um ein simples „Think positiv!“ oder um ein magisches Austauschen von Begriffen, wie dies auf manchen Blog-Seiten propagiert wird. Um im Bild zu bleiben: Es geht nicht darum, zu einem klinisch sauberen Gehirn zu kommen, sondern darum, sich bewusst zu machen, wann ich mir übertriebene Sorgen mache und wann es angebracht ist, sich Sorgen zu machen. Es geht also um ein real angepasstes „Think positiv!“.

Mit der Philosophie des Kintsugi zu einem „neuen“ Umgang mit Biographiebrüchen

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Mit Kintsugi zerbrochene Schalen veredeln

In Japan gibt es die Tradition des Kintsugi: Altes wird nicht nur repariert, sondern bekommt durch die kunstvolle Wiederherstellung einen neuen, besonderen Glanz. Antike Schalen steigen damit sogar im Wert (Externer Link: www.japan-budo.com/japanische-antiquitaeten/kintgusi-ko-karatsu.html). Immerhin erforderten sie eine beachtliche Mehrarbeit, Achtsamkeit und Wertschätzung im Vergleich zu einer unzerbrochenen Tasse. Sie sind mit mehr Leben gefüllt, haben mehr erlebt. Sie haben eine Geschichte zu erzählen.

Kintsugi als Metapher

Was würde passieren, wenn wir diese Metapher auf unser Leben übertragen? Auf all unsere Biographiebrüche.

Bei der Übertragung ließen sich folgende Aspekte beleuchten:

  • Worüber sollte ich mich nicht mehr ärgern?
  • Auf welche Weise will ich mit mir selbst wohlwollender umgehen?
  • Was will ich mir selbst verzeihen?
  • Was sollte ich hinter mir lassen?
  • Wofür bin ich im Nachhinein dankbar?
  • Was will ich anderen Menschen vergeben?

Es stellt sich also die Frage, ob sich der Ärger über einen Bruch wirklich lohnt und was ich brauche, um diesen Bruch zu akzeptieren, um einen Neuanfang bestmöglich zu gestalten.

Gleichzeitig wird deutlich: Jeder Mensch ist ein Unikat. Niemand lässt sich einfach so in einem Laden als Massenware erwerben. Was uns stattdessen als Individuen ausmacht, sind nicht nur unsere Erfolge, sondern auch unser Scheitern. Dies erinnert mich an ein Zitat aus dem Song Anthem von Leonard Cohen: “There is a crack in everything. That’s how the light gets in.”

Für einen „neuen“ Umgang mit Fehlern

Verinnerliche ich die Philosophie des Reparierens – die in unserer konsumatorischen Zeit einen sehr negativen Beigeschmack hat – kehre ich langfristig ab vom Diktat des Perfektionismus. Ich versuche dann Fehler nicht mehr zu vermeiden, sondern akzeptiere sie als einen Teil des Lebens. Genau wie wir nicht absichtlich eine schöne Tasse aus unserem Schrank auf den Boden werfen, sondern viele Jahre verhindern, dass dies passiert, akzeptieren wir den Umstand, dass es nun einmal trotz Achtsamkeit eines Tages so weit ist. Dann jedoch behandeln wir die zerbrochene Tasse mit der gleichen Achtsamkeit und Wertschätzung wie zuvor.

Die drei Phasen eines Heilungsprozesses

Was brauchen wir nun – neben den oben genannten Fragen – um sich selbst oder sich gemeinsam in einem Workshop zu reparieren?

Zuerst einmal finde ich den DIY-Gedanken spannend. Wir brauchen keinen großen Meister. Es braucht Achtsamkeit, Wertschätzung, Geduld und sicherlich viel Übung, um eine Schale und im übertragenen Sinn sich selbst zu reparieren. Und natürlich braucht es ein paar Materialien. Der wichtigste Faktor ist jedoch man oder frau selbst.

Was also brauchen wir zur Heilung unserer Brüche und Narben?

Wie so oft im Leben lässt sich ein Heilungsprozess, der auch sehr gut als Multi-Impact-Coaching-Tool eingesetzt werden kann in mehrere Phasen einteilen:

Phase 1: Das Zusammenfügen

MaterialienÜbertragung
HandschuheBei welchen Themen sollte ich besonders achtsam, wertschätzend und vorsichtig mit mir umgehen?
Zwei-Komponenten-KleberWas hält mich noch oder wieder zusammen? Was brauche ich, um wieder ganz zu sein?
ModelliermasseWoraus ziehe ich eine Erkenntnis? Was kam durch den Bruch Neues in mein Leben? Woran bin ich gewachsen?

Phase 2: Die Feinarbeit

MaterialienÜbertragung
Grobes und feines SchleifpapierManche Komponenten unseres Lebens lassen sich leicht reintegrieren. Andere brauchen erst einen neuen Schliff. Ich kann daher das Abgebrochene als ehemaligen Teil von mir betrachten, der erst reintegriert werden kann, wenn mir die Bedeutung für mich bewusst wird.
ReinigerNach einer Reintegration braucht es manchmal eine Reinigung, beispielsweise im Rahmen eines Rituals, um Wut, Ärger und Enttäuschungen loszulassen. Erst dann wird das Abgebrochene als Teil von uns akzeptiert. Was will ich mir also selbst verzeihen? Wovon will ich mich selbst freimachen und reinigen?

Phase 3: Verschönerung

Bauschiger PinselManche Themen erfordern einen robusten Umgang im Sinne eines „Schwamm drüber und weiter machen“. Hierzu passt die Frage nach der Vergebung und dem Abhaken.
Spitzer PinselAndere Themen erfordern eine filigrane Behandlung. Hier geht es um die Details.
Gold- und SilberfarbeWas verleiht mir sogar einen neuen Glanz? Worauf kann ich wirklich stolz sein?
Verschiedene FarbenManchmal möchte man seine Brüche, Narben und Wunden bunt anmalen, um seine Einzigartigkeit zu feiern. In diesem Sinne kann ich auch dankbar für meine neue Buntheit sein.

Selbstcoaching-Leitfaden

Neulich in einem Seminar zum Thema Work Life Balance kam die Frage auf, was ich tun kann, wenn das Mikrotraining zu Ende (es dauerte immerhin 6 Wochen lang) und der Coach des Vertauens (also ich) nicht mehr da ist? Wie schaut es also aus mit dem Transfer nach einem Seminar?

Natürlich gibt es die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu finden. Und manchmal passiert das auch. Gerade längere Mikrotrainings (6 * 1,5 Stunden inklusive Wochenaufgaben) schaffen einen guten Raum für Verbindungen zwischen den Teilnehmer*innen. Eine Seminarteilnehmerin erzählte beispielsweise davon, dass sie einen anderen Teilnehmer auf einer Veranstaltung traf und ihn fragte, wie es gerade läuft mit Pausen machen, um einer Überarbeitung zu begegnen. Aber letztlich sind das die Ausnahmen. Bleiben wir also realistisch.

Und genau dieser Realismus führte zu den folgenden Selbstcoachingfragen, die einen Großteil der Seminarinhalte noch einmal wiederspiegelten.

Ein solches Selbstcoaching ist aimmer dann sinnvoll, wenn Sie sich überlastet fühlen, demotiviert sind oder sich ganz einfach die Frage stellen: Was mache ich hier eigentlich gerade?

Sinnhaftigkeit und Ziele

  • Was mache ich gerade?
  • Wofür / für wen mache ich das?
  • Inwiefern passt das, was ich gerade mache, zu meinen langfristigen Zielen?

Aufgabenqualität und Perfektionismus

  • Muss oder will ich die Aufgabe perfekt abliefern?
  • Woher kommt das Müssen oder Wollen?
  • Was an meinem Perfektionismus ist belastend? Wann macht Perfektionismus Spaß?
  • Woran mache ich es konkret fest, die Aufgabe gut, sehr gut oder perfekt abzuliefern?
  • Reicht es, wenn das Ergebnis lediglich gut oder sehr gut ist?
  • Welche Risiken bestehen, wenn ich die Aufgabe nicht perfekt abliefere? Was darf also auf keinen Fall passieren?
  • Was kann ich tun, um diese Risiken zu vermeiden?
  • Ab wann wäre ich zufrieden, erleichtert oder stolz?
  • Wer außer mir würde es bemerken, wenn ich die Aufgaben nur „gut“ abliefere?

Meilensteine und nächste Schritte

  • Wie lange soll die Aufgabe / das Projekt insgesamt dauern?
  • Wie lautet der nächste Meilenstein?
  • Woran merke ich, dass ich diesen Meilenstein erreicht habe?
  • Wieviel Zeit gebe ich mir, um diesen Meilenstein zu erreichen?
  • Sollte ich diesen Meilenstein weiter unterteilen?
  • Wie lautet der nächste Schritt?
  • Wieviel Zeit gebe ich mir, um diesen Schritt zu erledigen?
  • Könnte ich etwas abgeben? Wenn ja: Was? Wenn nein: Was hindert mich daran?

Präsenz, Achtsamkeit und Konzentrationsfähigkeit

  • Was könnte mir helfen, eine vorherige Situation gut abzuhaken und damit ein Nachglühen zu vermeiden?
  • Welche drei Punkte sollte ich mir aufschreiben, um ein Vorglühen (Denken an die nächste Aufgabe) zu reduzieren?
  • Wieviel Energie möchte ich für die aktuelle Aufgabe einsetzen?

Kreative Pausen

  • Woran merke ich, dass ich eine kreative Pause brauche?
  • Wofür brauche ich eine Pause? Um einen Abstand von einem Problem und damit auf intuitive Lösungen zu kommen oder um wieder frischer im Kopf zu werden?
  • Was konkret mache ich dann? Sollte ich einfach so einen Spaziergang machen oder auf den Spaziergang eine Denkaufgabe mitnehmen?
  • Wie schaffe ich mir einen guten Zwischenabschluss vor der kreativen Pause?