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Bilderkreuzung

Eine analytisch-assoziative Kreativ-Methode

Mit der Kreativ-Methode Bilderkreuzung kommen Sie innerhalb kurzer Zeit auf neue Ideen, zum Beispiel um Sylvester-Ziele umzusetzen.

Zur Vorbereitung brauchen Sie: … einige Postkarten oder das Spiel Dixit. Alternativ können Sie im Internet nach Bildern recherchieren. Am besten eignen sich: Fortbewegungsmittel wie Fahrräder, Autos, Mottorräder, Schiffe oder Flugzeuge, Tiere aller Art, berühmte Bauwerke wie Brücken, die Pyramiden, Hochhäuser oder Tempel, Bäume, Alleen und Pflanzen. Für den Einstieg genügen 6-8 statische und dynamische, organische und technische Bilder. Ein technisch-dynamisches Bild ist zum Beispiel ein Flugzeug, ein technisch-statisches Bild ein Tempel, ein organisch-dynamisches Bild ein Affe, ein organisch-statisches Bild ein Baumstamm. Wollen Sie die Methode öfter nutzen, ist eine Auswahl aus 20 Bildern oder mehr sinnvoll.

Schritte

Beispiel

1. Bestimmen Sie Ihr Thema.

Ziele für 2017, Beispiel: Entschleunigung

2. Suchen Sie ein Bild aus. Das Bild muss nichts mit Ihrem Thema zu tun haben.

Dampflock

3. Sammeln Sie Details des Bildes.

Vorwärtsbewegung, Gleise, Rauch, Natur, Umwelt Transport

4. Finden Sie Oberbegriffe zu den Details.

Energie, Bewegung, Rahmen / Bahn, Verbrauch, Ausstoß, Transport

5. Welche Bedeutung haben die Oberbegriffe für Ihr Thema?

  • Selbst das Ziel Entschleunigung benötigt Bewegung und Energie. Von alleine bleibt nur der Status Quo, der ’natürliche‘ Zustand.

  • Bevor ich mich bewege, brauche ich ein ‚Gleisbett‘, Vorbereitung und Planung.

  • Was wird mit dem Ziel Entschleunigung transportiert? Werte? Ein Wertegerüst?

  • Dafür werden andere Werte (zum Beispiel Gewinn, Expansion) zurückgelassen oder (gegen die Überzeugungen der Umwelt) bekämpft.

6. Fassen Sie Ihre Erkenntnisse in einem oder mehreren Kernaussagen zusammen.

1. Ziele werden leichter mit guter Vorbereitung erreicht, was den Umgang mit Widerständen einschließt.

2. Ziele sollten auf Werte fußen.

7. Suchen Sie sich eine zweite, komplementäre Karte (organisch vs. technisch, statisch vs. lebendig) aus und sinnieren darüber (Schritte 3-6), wie Ihre Erkenntnisse umsetzbar sind.

Chamäleon

3.

bunt, Tarnung, wachsam

4.

Auftreten / Tarnung, Präsenz

5.

Selbst: Präsenz und Wachsamkeit bedeutet, täglich zu testen, ob das Ziel noch in der Spur liegt, zum Beispiel, indem ich einen Entschleunigungstest für tägliche Tätigkeiten einführe. Beispiele: Das Kraut wieder von Hand hobeln. Zehn Minuten früher aufstehen, jedoch normal frühstücken, um später einen Zeitpuffer zu haben. Uhrenfreie Tage einführen.

Umwelt: Im Kampf um Werte muss ich mit einer guten Tarnung nicht aggressiv kämpfen, sondern kann Werte getarnt unter die Menschen bringen, zum Beispiel mit Humor: 09.01.2017, 9.00 Morgens und schon wieder burn-out-gefährdet!

6.

1. Ziele werden erreicht, wenn sie in die kleinsten Alltagstätigkeiten übertragen werden.

2. (Werte-)Kämpfe sind komplex.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrer Bilderkreuzung und freue mich über Anmerkungen und Rückmeldungen.

Bindung und Lernen

In einer Studie von Roy Baumeister mussten drei Test-Gruppen einen Persönlichkeitstest absolvieren. Anschließend wurde Gruppe A gesagt, Sie würden in Zukunft stabile Beziehungen haben. Gruppe B wurden Krankheiten prognostiziert. Gruppe C wurden viele Trennungen prophezeit. In einem anschließenden Intelligenztest schnitten A und B gleich ab. C jedoch schnitt mit einer im Durchschnitt um 27% geringeren Intelligenz ab.

In einer anderen Studie von Carr & Walton (2012) wurde der Einfluss von Bindung auf Aufmerksamkeit, Merkleistung, Motivation und Ausdauer getestet. Zwei Test-Gruppen sollten jeweils die gleichen Aufgaben lösen (ein unlösbares Puzzle). Gruppe A bekam die Anweisung: Lösen Sie dieses Puzzle gemeinsam. Bei der Gruppe B fehlte lediglich das Wort ‚gemeinsam‘. Nach einigen Minuten bekamen die Teilnehmer einen Hinweiszettel vom Versuchsleiter. Der Hinweiszettel für die Gruppe A war im Stil eines Teilnehmers verfasst, der Zettel für Gruppe B im Stil des Versuchsleiters. Anschließend fanden Befragungen und ein Stroop-Test statt. Bei einem Stroop-Test erscheinen auf einem Bildschirm nacheinander vier verschiedene Farb-Worte in verschiedenen Farben, d.h. Blau in blau oder in grün, usw. Die Teilnehmer müssen jedesmal, wenn ein Wort auftaucht, auf den Knopf der Schriftfarbe drücken, d.h. bei „Blau“ muss der Knopf Rot gedrückt werden.

In einem weiteren Versuch gaben Carr und Walton zwei Gruppen die Aufgabe, sich aus einem komplexen Bild in 8 Minuten 18 Objekte zu merken. Auch hier wurde wieder mit Hinweisen in sachlicher oder gemeinschaftlicher Stimmung gearbeitet.

Die Erkenntnisse:

  • Gruppe B befasste sich durchschnittlich 11,5 Minuten mit dem Puzzle, bis sie die Lust verlor, Gruppe A 17 Minuten.
  • Gruppe A empfand die Aufgabe interessanter.
  • Gruppe A hatte im Stroop-Test eine um 38% schnellere Reaktionszeit.
  • Gruppe A hatte in dem Erinnerungstest eine um 12% höhere Trefferquote.

Das Fazit: Bindung fördert die Ausdauer, Merkleistung, Schnelligkeit und temporäre Intelligenz.

Humor als Führungskompetenz

Der Duden sagt: Humor ist die Fähigkeit, mit Widrigkeiten des Alltags gelassen umzugehen.

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Dabei stellt sich natürlich die Frage, was in unserem Alltag überhaupt real ist und was nicht? Immerhin laufen wir alle mit einer unsichtbaren Brille auf der Nase durch die Welt und sind felsenfest davon überzeugt, dass das und genau das, was wir wahrnehmen die Realität ist.

Stimmt natürlich nicht. Es handelt sich dabei lediglich um ein Zerrbild der Realität und jeder Mensch darf sein eigenes Zerrbild hegen und pflegen.

Macht es mit diesem Wissen noch Sinn, die Welt so ernst und wahrhaftig hinzunehmen, wie wir sie wahrnehmen?

Und dennoch: Während Mitarbeiter ’nur‘ für sich und ihre Arbeit Veranwortung übernehmen sollten, übernehmen Führungskräfte darüber hinaus Verantwortung für ein Team und die Organisation. Doch muss Führung deshalb ernsthafter sein? Gegenfrage: Sollten Mitarbeiter ihre Aufgaben ernst nehmen?

Der Dichter Jean Paul sagte: Humor ist die Fähigkeit, den Gegensatz zwischen Natur und Geist zu überwinden. Wir können auch sagen, Natur ist der Ernst, denn an natürlichen Vorgängen lässt sich nichts ändern, zumindest nicht mit einfachen Mitteln. Doch der Geist ist in der Lage, sich Dinge vorzustellen. Der Geist kann in die Zukunft blicken. Doch dafür muss er sich von den engen Grenzen das Natur lossagen. Er muss sich folglich von allzu großer Ernsthaftigkeit lossagen und sich Möglichkeiten vorstellen, die noch gar nicht existieren. Und Humor schafft genau dies.

Humor und Kreativität

Wenn wir uns die Osborn-Checklisten, den Morphologischen Kasten von Zwicky oder die Denkhüte von DeBono ansehen, wird die Sprengung der engen Denkketten deutlich: Hier geht es um Übertreibungen, Untertreibungen, Assoziationen, scheinbar sinnlose Gedankenketten, spontane Ideen oder Rollenwechsel. Gleichzeitig wird klar, wie eng Kreativität mit Humor verknüpft ist. Ein laufender Tisch aus Bambus, der sich auf Knopfdruck in einen Stehtisch verwandelt und auf Zuruf angelaufen kommt, ist nunmal ein amüsantes Phantasieprodukt und kein Produkt streng-ernsthafter Denkleistungen nach Schema F, auch wenn die Realisierung eines solchen Produkts wieder eine Menge Ernsthaftigkeit und die übliche Portion Blut, Schweiss und Tränen benötigt.

Letztlich lautet die Devise nicht: Entweder ernsthaft oder humorvoll. Sondern: Ernsthaftigkeit mit einem Lächeln!

Zudem schafft es unser Humor, Probleme mit Abstand zu sehen. Das Denken wird weiter und flexibler. Humor befreit und macht Führungskräfte dadurch kreativer. Plötzlich scheinen Lösungen möglich zu sein, die mit einem zu engen Blick unmöglich erschienen. Der Fachbegriff dafür lautet ‚Perspektivwechsel‘. Damit wird das Unkonventionelle zur Konvention und ‚Paradoxes Denken‘ zur Methode, festgefahrene Bahnen zu verlassen und dem Leistungsdruck besser zu begegnen.

Humor, Reife und Status

Humorvoll sein heißt auch, über sich selbst lachen zu können. Und ein Mensch, der v.a. sich selbst nicht allzu ernst nimmt, steht über den Dingen. Deshalb wirken humorvolle Führungskräfte selbstbewusster. Sie halten Kritik besser aus, weil die Kritik ihr Verhalten trifft und nicht den verengten Blick auf die eigene Persönlichkeit, ein idealer Weg, mit eigenen und fremden Schwächen umzugehen. Nebenbei bietet ein humorvoller Umgang mit Kritik einen Ausweg aus der Statusfalle: Wenn ich die Kritik annehme, begebe ich mich in einen tieferen Status und riskiere es, Respekt einzubüßen. Wenn ich sie ablehne, bleibe ich im höheren Status, riskiere damit allerdings einen Konflikt. Mit Humor kann ich die Kritik aufnehmen und dennoch im höheren Status bleiben.

Ein Beispiel aus meinem Berufsalltag: In einem Seminar kommt in der Mittagspause ein sehr dominanter Teilnehmer auf mich zu und sagt: „Herr Hübler, ich muss heute früher gehen. Aber nicht, dass Sie denken, das Seminar wäre schlecht.“ Nett gemeint, aber letztlich eine klare Dominanzgeste, da dieser Teilnehmer sich das Recht herausnahm, mein Seminar zu bewerten. Und wer bewerten darf, nimmt einen höheren Status ein. Der Ausweg aus dieser Statusfalle konnte nur mit Lächeln und Augenzwinkern erfolgen:“Kein Problem. Ich weiß ja, dass mein Seminar eines der besten hier am Institut ist.“

Da Humor folglich auch als Machtinstrument eingesetzt werden kann, ist es wichtig, sich an klare Regeln zu halten. Ironie ist eben nicht gleichzusetzen mit Sarkasmus und Zynismus, genauso wie sexistische oder rassistische Witze selbstredend tabu sein müssen.

Humor in der Mitarbeiterführung

Mitarbeiter mit Humor zu führen heißt, die Gemeinschaft des Teams zu fördern. Wenn sich Menschen durch ihre Spiegelneurone mit schlechter Stimmung oder Wut anstecken, so gilt dies genauso für Humor. Damit leistet Humor einen wichtigen Beitrag zur Psychohygiene und Atmosphäre im Team und damit letztlich auch zur Konfliktprävention. Gefördert werden mit Humor jedoch auch ganz andere Prozesse. Oder mit wem würden Sie lieber Ihr Wissen austauschen: Mit einem alten Grummler, mit einem Neider oder mit einem entspannt-zufriedenen-lächelnden Kollegen?

Andererseits steigert Humor nachhaltig das Erinnerungsvermögen und die Motivation der Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund ist ein Vortrag, bei dem es etwas zu lachen gab wertvoller und motivierender als zehn Vorträge, bei denen die Belegschaft beinahe vor Langeweile gestorben ist. Wer solche Vorträge in seinem Unternehmen nicht kennt, hebe jetzt bitte die Hand.

Humor im Umgang mit Stress und Konflikten

Humor macht nachweislich gelassen. Spannungen und Konflikte werden durch respektvollen Humor entschärft. Wer zusammen lacht, kann kaum noch miteinander kämpfen. Zu sehr sind die Spiegelneurone der beiden Parteien dabei, sich humorvoll miteinander zu verbinden.

Ein Beispiel: Nachdem zwei Streithähne sich nicht selber einigen können, bittet sie der Vorgesetzte zu einem Gespräch. Er eröffnet das Gespräch mit den Worten „Meine Herren, ich bitte Sie um Verzeihung. Die Hauptschuld geht auf meine Rechnung! Ich habe Sie beide eingestellt“.

Veränderungen sind das neue Normal

Wir leben in Zeiten stetiger Veränderungen. Tatsächlich scheinen Veränderungen die neue Normalität zu sein. Doch wie gelingt es Organisationen, im Strudel der Zeit stabil und produktiv zugleich zu bleiben? Und wo soll der Weg überhaupt hingehen?

In unserer postmodernen Welt liegen die Karten auf dem Tisch. Für jedes Problem gibt es mindestens einen Lösungsweg. Und zu jedem Thema gibt es eine unüberschaubare Anzahl an Büchern. Was in den 90er Jahren noch Führen mit emotionaler Kompetenz lautete, heißt heute – mit einigen zusätzlichen Studienerkenntnissen – Positives Führen. Es gibt bereits eine Menge Bücher zu Changeprozessen, Konfliktschlichtungen im Unternehmen, wertschätzendem Kommunizieren, Wissensmanagement, usw. Das Problem ist wohl eher, dass es zu viele Konzepte gibt und zu wenig Zeit, sich damit zu beschäftigen. Zudem gibt es zu jedem Thema sich widersprechende Lösungsansätze. Nur ein Beispiel: Die einen behaupten Homeoffice spart eine Menge Zeit, die anderen sagen, Homeoffice zerstört unsere Bindungen. Natürlich stimmt beides. Und dennoch müssen sich Unternehmen in der Postmoderne für den Weg entscheiden, der bei ihnen am sinnvollsten erscheint. Nicht alle Unternehmen fahren gut mit Homeoffice und nicht alle müssen agil arbeiten. Weil jede Kultur und jede Branche ein wenig anders tickt, gehören Best-Practice-Lösungen in die 90er.

Das wiederum erfordert insbesondere von Führungskräften eine ganz neue Standfestigkeit und insbesondere eine selbstreflexiven Umgang mit Werten und Überzeugungen, damit sie wissen, warum sie so handeln wie sie handeln, sowohl in konkreten Veränderungsprozessen oder im Umgang mit (Dauer-) Belastungen, als auch in Mitarbeitergesprächen oder beim Aufbau einer wertschätzenden Führungs- und Feedbackkultur. Weil in unsicheren Zeiten ein vertrauensvolles Miteinander der beste Garant für Stabilität und Erfolg ist. Und Vertrauen aus Mitarbeitersicht beginnt mit Frage, ob meine Führungskraft sowohl fachlich als auch zwischenmenschlich weiß was sie tut.

Gerne unterstütze ich Sie dabei mit meiner Expertise, sei es im Rahmen von Führungstrainings, Moderationen, Mediationen, Konflikt-Coachings oder Teamentwicklungs-Workshops.