In einer Studie von Roy Baumeister mussten drei Test-Gruppen einen Persönlichkeitstest absolvieren. Anschließend wurde Gruppe A gesagt, Sie würden in Zukunft stabile Beziehungen haben. Gruppe B wurden Krankheiten prognostiziert. Gruppe C wurden viele Trennungen prophezeit. In einem anschließenden Intelligenztest schnitten A und B gleich ab. C jedoch schnitt mit einer im Durchschnitt um 27% geringeren Intelligenz ab.
In einer anderen Studie von Carr & Walton (2012) wurde der Einfluss von Bindung auf Aufmerksamkeit, Merkleistung, Motivation und Ausdauer getestet. Zwei Test-Gruppen sollten jeweils die gleichen Aufgaben lösen (ein unlösbares Puzzle). Gruppe A bekam die Anweisung: Lösen Sie dieses Puzzle gemeinsam. Bei der Gruppe B fehlte lediglich das Wort ‘gemeinsam’. Nach einigen Minuten bekamen die Teilnehmer einen Hinweiszettel vom Versuchsleiter. Der Hinweiszettel für die Gruppe A war im Stil eines Teilnehmers verfasst, der Zettel für Gruppe B im Stil des Versuchsleiters. Anschließend fanden Befragungen und ein Stroop-Test statt. Bei einem Stroop-Test erscheinen auf einem Bildschirm nacheinander vier verschiedene Farb-Worte in verschiedenen Farben, d.h. Blau in blau oder in grün, usw. Die Teilnehmer müssen jedesmal, wenn ein Wort auftaucht, auf den Knopf der Schriftfarbe drücken, d.h. bei „Blau“ muss der Knopf Rot gedrückt werden.
In einem weiteren Versuch gaben Carr und Walton zwei Gruppen die Aufgabe, sich aus einem komplexen Bild in 8 Minuten 18 Objekte zu merken. Auch hier wurde wieder mit Hinweisen in sachlicher oder gemeinschaftlicher Stimmung gearbeitet.
Die Erkenntnisse:
- Gruppe B befasste sich durchschnittlich 11,5 Minuten mit dem Puzzle, bis sie die Lust verlor, Gruppe A 17 Minuten.
- Gruppe A empfand die Aufgabe interessanter.
- Gruppe A hatte im Stroop-Test eine um 38% schnellere Reaktionszeit.
- Gruppe A hatte in dem Erinnerungstest eine um 12% höhere Trefferquote.
Das Fazit: Bindung fördert die Ausdauer, Merkleistung, Schnelligkeit und temporäre Intelligenz.