Aufschieberitis kann als Ursache Perfektionismus haben, muss aber nicht. Die folgende Grafik macht dies deutlich:

Aufschieberitis kann als Ursache Perfektionismus haben, muss aber nicht. Die folgende Grafik macht dies deutlich:

Wo befinden sich die Baustellen in Ihrem Arbeitsstil (Arbeitsorganisation, Aufschieberitis, Prioritäten setzen, Nein sagen, Umgang mit Stress)? Welche Baustelle würden Sie gerne angehen? Wenn wir einen Zukunftsblick wagen: In einem halben Jahr hat sich in genau dieser Baustelle etwas zum besseren verändert. Woran würden Sie dies merken?
| ja | stimmt weitgehend | stimmt eher nicht | nein | |
| Mein Schreibtisch ist in der Regel chaotisch. | ||||
| Ich arbeite nicht mit Todo-Listen o.ä. | ||||
| Ich verliere oft den Überblick über meine Aufgaben. | ||||
| Eingehende e-mails bleiben oft lange liegen. | ||||
| Ich vergesse häufig Unterlagen o.ä., wenn ich zu einer Besprechung gehe. | ||||
| Ich vergesse häufig Termine. | ||||
| Es fällt mir schwer, Aufgaben zeitlich einzuschätzen. | ||||
| „Projekte“ gehen oftmals so ineinander über, dass es kaum die Möglichkeit eines guten Abschlusses gibt. | ||||
| Ich schiebe gerne mal unangenehme Sachen auf. | ||||
| Es fällt mir schwer, ganz bei einer Sache zu bleiben. | ||||
| Häufig fällt es mir schwer Prioritäten zu setzen. | ||||
| Am Abend bleiben i.d.R. wesentliche Aufgaben liegen. | ||||
| Durch stetiges Krisenmanagement kann ich kaum planen. | ||||
| Ich fühle mich fremdgesteuert. | ||||
| Meine Kollegen sehen oft andere Prioritäten als ich. | ||||
| Ich helfe mehr anderen als dass ich zu meinen eigenen Aufgaben komme. | ||||
| Mir fällt es schwer, Nein zu sagen. | ||||
| Ich tendiere dazu, manchmal zu schnell zu sein und Aufgaben nochmal machen zu müssen. | ||||
| Pausen machen wird bei uns nicht gerne gesehen. | ||||
| Ich vergesse oft Pausen zu machen, worunter meine Gesundheit und Leistungsfähigkeit leidet. | ||||
| Ich tendiere dazu, Aufgaben parallel zu bearbeiten. | ||||
| Ich fühle mich oftmals überlastet. |
Heute möchte ich Ihnen ein verblüffend einfaches, aber dennoch sehr hilfreiches Tool für das eigene Zeitmanagement vorstellen. Teils als Not-to-do-Liste bekannt, nenne ich sie die Aua-Liste.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an Ihrem Arbeitstisch und werkeln vor sich hin. Doch immer, wenn Sie gaaanz knapp davor sind, in einen guten Flow zu kommen, taucht mal wieder ein kleines Monster namens Zeitdieb auf. Schau’n wir uns mal an, was wir hier alles haben:
Und schon sind wir draußen aus unserem Beinahe-Arbeitsfluss (neudeutsch: Workflow) und kommen nur wieder schwer in die Gänge. Facebook, „und dann sollte ich noch einkaufen“, „und den sollte ich noch anrufen“, und und und ist da einfach zu verlockend!
Was also tun?
Kommt jetzt endlich die AUA-Liste? Einen Moment Geduld noch! Sie kommt gleich.
Doch zuerst gibt es noch eine kleine Methode namens Pomodoro-Technique (siehe hier:http://www.pomodorotechnique.com). In aller Kürze:
Und nun endlich: die AUA-Liste:
Fertigen Sie, bevor Sie sich an den Schreibtisch setzen eine Liste mit Tätigkeiten an, die Sie heute auf keinen Fall tun wollen, z.B.:
Damit briefen Sie Ihr Gehirn. Und vermutlich wissen Sie jetzt auch, warum ich der Liste diesen Namen gebe: immer dann, wenn Sie doch gegen Ihre eigenen Regeln verstoßen, bekommen Sie einen kleinen inneren geistigen Stromstoß!
Sie laborieren an etwas, das Sie immer wieder von Ihrer eigentlichen Tätigkeit ablenkt?
In einem anderen Artikel stellte ich für Ablenkungen die Pomodoro-Technique und AUA-Liste vor.
Doch manchmal sagt Ihnen Ihr Körper durch sein Abschweifen:
Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten:
1. Sie bleiben dran und quälen sich durch den Tag. Nicht gerade sinnvoll und v.a. unproduktiv! Außerdem landen Sie dann nur allzuoft auf Internetseiten, von denen Sie nicht wissen, wie sie dahin gekommen sind.
2. Sie fertigen eine Liste an mit lauter Tätigkeiten, die Sie
Wichtig: Auf der Liste sollten nur Tätigkeiten stehen, die Spaß machen. Offensichtliche Arbeitstätigkeiten haben hier nichts verloren.
Der Effekt: Die nutzen Ihre Zeit sinnvoll mit vermeintlich unsinnigen (weil nicht direkt Arbeit) Tätigkeiten.
Schön, wenn wir Beinfreiheit haben und unsere Kreativität ausleben können. Doch ab und an wächst sich die Kreativität zu einem kaum noch zu bändigenden Chaos aus und wir hätten einfach gerne ganz banal ein wenig mehr Ordnung und Struktur im Leben oder schlicht und ergreifend am Schreibtisch. Doch leider ist es nicht so einfach, die alte Routine des „da liegt es ja eigentlich ganz gut“ zu verändern. Viele von Ihnen können hier sicherlich ein Liedchen davon singen. Hier kann die sehr einfache, aber genau deshalb so erfolgreiche 5S-Methode zur Arbeitsplatzorgansiation und -standardisierung gute Dienste leisten, um die Arbeitseffizienz und Produktivität durch verringerte Suchzeiten zu erhöhen.
Und so geht’s:
1. (Aus-)Sortieren
Wenn Sie Ihren Arbeitsplatz durchgehen: Was davon brauchen Sie
wirklich und was nicht? Was brauchen Sie häufiger und was weniger häufig? Gibt es Orte, an denen manche Dinge besser aufgehoben wären (Lager, Keller, Kollege)? Können Sie manche Dinge komplett entsorgen, weil Sie sie niemals benutzen? Aussortiert bzw. gelöscht werden können aber auch e-mails oder alte Dateien. Und weiter: Denken Sie bei manchen Aufgaben auf Ihrer To-Do-Liste, die Sie ungern machen wollen, genau darüber nach, warum dies so ist. Und dann heißt es:Change it, love it oder leave it. Sprich: Kann ich etwas verändern? Wenn nein, gibt es nur zwei weitere Möglichkeiten: Akzeptieren und lieben lernen oder (vielleicht doch lieber dieses Facebook-Kontakt) löschen!? Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie etwas „löschen“ können, richten Sie dafür einen vorübergehenden Platz ein und verfassen dem „Ding“ ein Haltbarkeitsdatum: Wenn sich nicht innerhalb des nächsten Monats ein Nutzen ergibt: Weg damit. Stellen Sie sich im Zweifel die Frage, die wir auch aus dem Linder-Axiom kennen: Was kostet mich eine Neuanschaffung und was kostet mich die Lagerung (inkl. Abstauben und Nerven)?
Effekt: Mehr Übersicht, Platzgewinn, Gedanken über Wertigkeit
2. Systematisieren und ordnen
Schauen Sie sich in Ihrer Arbeitsumgebung um und betrachten Sie die Anordnung der Gegenstände. Haben Sie alles in greifbarer Nähe, was Sie für die tägliche Arbeit benötigen? Finden Sie alles auf Anhieb oder müssen Sie Papierstapel wegschieben und durchwühlen? Vielleicht hilft Ihnen eine kleine Skizze Ihrer Greif- oder Laufwege. Das Faultier in uns sagt: Der Weg eines Dokumentes von Ihrer Hand zu seinem angestammten Ort muss so kurz wie möglich sein. Manchmal sind zur Hilfe entsprechende Markierungen und Beschriftungen (z.B. auf Ordnern) sinnvoll, um Dinge auch langfristig an den gleichen Orten wiederzufinden. Auch die üblichen Reiter und Unterteilungen in Ordnern und Schubfächern sind unumgänglich. Überlegen Sie, wie lange Sie benötigen, um etwas zu finden. Ist es bei einem regelmäßig benutzen Objekt (z.B. ein Taschenrechner) länger als 1 Minute, sollten Sie darüber nachdenken, was Sie verändern können.
Effekt: Übersichtlichkeit, schneller Zugriff, Zeitgewinn, Stressverminderung, Fehlervermeidung
3. Sauberkeit
Hier geht es nicht nur darum, den Arbeitsplatz zu säubern, um ihn für sich selbst, für Kunden und Kollegeneinladender zu machen, sondern auch um den Aspekt der Gesundheit bzw. des Ausschaltens von Gefahrenquellen. Der Reinigungsaspekt kann sich sowohl auf die reale als auch virtuelle Welt beziehen (Stichwort: Virenscanner, um den Computer wieder schneller zu machen). Zudem sollten Bedingungen geschaffen werden, damit das Reinigungspersonal auch reinigen kann (z.B. leere Tische).
Effekt: Vorbeugende Wartung durch Mängelerkennung, Erhöhung der Arbeitssicherheit, höhere Motivation der Mitarbeiter durch Wohlbefinden, Langlebigkeit der Akten, Werterhaltung
4. Standardisierung und Routinen
Die erarbeiteten Grundlagen werden in diesem Schritt standardisiert und auf andere Arbeitsplätze, an denen gleiche Tätigkeiten ausgeführt werden, übertragen. Um auch langfristig erfolgreich zu sein, lohnt es sich die „Fünf-Minuten-Regel“ einzuführen. In so mancher Ausgabe der „Brigitte“ wird schon seit vielen Jahren der morgendliche 15-Minuten-Gang durch die Wohnung propagiert, um erstmal ganz paretotechnisch das Gröbste aufzuräumen. Warum also nicht auch im Büro? Jeder Mitarbeiter nimmt sich folglich einmal täglich fünf Minuten Zeit, am besten gleich am frühen Morgen, um auf seinem Arbeitsplatz wieder die herkömmliche Ordnung herzustellen und somit auch beizubehalten. So können auch Tagesroutinen eingeführt werden wie:
Sich (neue) Routinen anzueignen heißt aber auch alte Routinen zu verändern. Überlegen Sie sich daher bei jedem mal, wenn Sie etwas ablegen wollen: Passt es dorthin? Wenn nein: Legen Sie es an seinen angestammten Platz oder finden Sie einen geeigneten. Stellen Sie sich die Frage: Was habe ich mir über die Zeit hinweg angewöhnt (z.B. Mappe herausnehmen und nicht mehr zurücklegen) und was möchte ich verändern? Auf Teamebene haben sich für Routinen sogenannte One-Page-Standards (Infografiken, Prozessabläufe, Entscheidungsbäume o.ä.) als erfolgreich herauskristallisiert.
Dazu Erkenntnisse aus der Lernpsychologie:
1. Machen Sie mind. jeden 2.Tag etwas für Ihre Ordnung.
2. Halten Sie die neuen Gewohnheiten 4-6 Wochen durch.
Erst dann kann eine neue zur alten Gewohnheit werden.
Effekt: Neue Gewohnheiten werden trainiert, der Standard wird gehalten und wirkt sich auch schnell auf die Umgebung (z.B. neue Mitarbeiter) aus. Wenn die neuen Routinen zu alten Routinen werden, läuft alles von alleine.
5. Selbstdisziplin und Motivation
Der letzte Punkt ist eigentlich ein Metapunkt, denn ohne Selbstdisziplin funktionieren auch die anderen 4S nicht.Für dauerhafte Erfolge ist folglich Selbstdisziplin unabdingbar. Stellen Sie sich Fragen wie:
Die Erkenntnisse können von motivierenden Zukunftsvisionen (z.B. als Grafik der Laufwege) über das Bloßlegen der eigenen Stolpersteine bis hin zu einfachen Belohnungen gehen.
Effekt: Die Umgewöhnung beginnt Spaß zu machen. Der vermeintliche Widerspruch zwischen Ordnung und Kreativität löst sich auf.