Alle Beiträge von Michael Hübler

Die psychotische Gesellschaft, Teil I: Die Hintergründe unserer hektischen Welt

Der Begriff einer psychotischen Gesellschaft geht auf Prof. Dr. Kruse zurück und wurde von Ariadne von Schirach in Buchform weiterentwickelt. Im Kern der Theorie geht es um die Entwurzelung des Menschen. Er verliert sich in Nachrichten, besitzt zu viele Möglichkeiten im Leben und kann sich nicht mehr entscheiden, was er will. Gleichzeitig fehlen ihm reale Verbindungen zu anderen Menschen. Er weiß viel, ist jedoch immer weniger an politischen Entscheidungsprozessen beteiligt. Lobbyisten, die USA, China und die EU scheinen das eigene Leben mehr zu bestimmen als man selbst. Die Beteiligung der Menschen an Politik und Wirtschaft im Rahmen einer Basisdemokratie könnte ihm seine Wertigkeit zurückgeben. Dies jedoch hat heutzutage den Beigeschmack eines rechtsgerichteten Populismus. Zusätzlich nimmt die Beteiligung in vorpolitischen Gruppen ab: Kein Stammtisch mehr, kaum noch Vereinstätigkeiten. Die Diskussionen verlagern sich in den digitalen Raum, wo sie eher zu Frustrationen führen als die Möglichkeit eröffnen, intensive Gespräche zu führen. Im digitalen Raum jedoch verliert sich der Mensch. Was er sucht, findet er dort nicht: Kein Identität, keine Heimat, keinen Sinn.

Digitale Medien als Mem-Maschine

Wir leben in einer hektischen Welt, in der uns die Maßstäbe für ein lebenswertes Leben aus den Händen zu gleiten scheinen. Wir konsumieren Nachrichten aus aller Welt, um teil zu haben. Dabei verlieren wir den Überblick, was gerade für unser Leben von Bedeutung ist. Die Güte einer Nachricht spielt keine Rolle mehr. Auch nicht, ob sie wahr oder falsch ist, gut oder schlecht. Hauptsache die Nachrichtenflut reißt nicht ab. Und Hauptsache die Mitteilungen sind effektheischerisch genug, um uns emotional zu bewegen. In der Fülle der Nachrichten können jedoch keine Prioritäten mehr gesetzt werden, was für mich wirklich wichtig ist. Die digitalen Medien scheinen uns memetisch zu steuern. Dabei haben wir vergessen, dass wir Menschen die Technik erfunden haben und nicht die Maschinen sich selbst – noch nicht. Dennoch scheinen sie lebendig zu sein. Sie ernähren sich von unserer Aufmerksamkeit. Digitale Medien saugen uns wie schwarze Löcher in sich hinein und verhindern damit ein echtes Leben. Je sensationeller, umso mehr Hingucker gibt es. Hypes putschen Themen hoch, die kurze Zeit später nicht mehr relevant sind. Wir sehen das aktuell an Corona. Die Angst-, Wut-, Frustrations- und Empörungsmaschine läuft auf Hochtouren. Was bisher im „Normalmodus“ lief, scheint alsbald zu implodieren. Die Menschen ermüden. Was gestern noch aktuell war, ist es heute nicht mehr. Das Gehirn kollabiert nicht nur aufgrund der Fülle an Nachrichten, sondern auch aufgrund der Unwichtigkeit. Warum sollte ich heute etwas als wichtig beurteilen, was schon morgen nicht mehr relevant ist? Der digitale Mensch kennt zu viele Oberflächeninformationen. Er wird sogar wissen, was Trump an seinem letzten Tag im Amt gefrühstückt hat. Er weiß jedoch nicht mehr, was ihn selbst als Menschen ausmacht. Er hat den Sinn seines Daseins verloren.

Das Private im öffentlichen Raum

Dabei blicken nicht nur wir in die Medien, sondern auch die Medien in uns. Eine Tageszeitung besaß keine Kamera. Äußerungen, auch politischer Natur, wurden früher im privaten Rahmen mitgeteilt. Heute weiß die ganze Welt, was wer denkt. Das Politische wurde privat und das Private politisch. Und dank Homeoffice kann nun auch mein Chef in meine Wohnung schauen. Dabei muss ich mir gewahr sein, wie viele Informationen ich preis gebe. Ein Mensch mit 1000 Followern auf Instagram muss aufpassen, was er schreibt, um niemanden zu verärgern. Die Äußerung einer Meinung bleibt daher, bis auf Ausnahmen, die einen Shitstorm aushalten, zwangsweise oberflächlich und damit an Mainstream-Meinungen orientiert. Wir tun so, als würde das Internet offene demokratische Auseinandersetzungen fördern. Dabei ist zumindest in offenen Kommunikations-Plattformen genau das Gegenteil der Fall. Echte Auseinandersetzungen finden nach wie vor im Privaten statt.

Das ökonomische Prinzip besitzt keine natürliche Grenze

Im ökonomischen Prinzip gibt es kein gut oder böse, richtig oder falsch, gerecht oder ungerecht, sondern lediglich gewinnen oder verlieren, wobei verlieren keine echte Option ist. Das Gewinnen jedoch kennt keine Grenzen. Zwar geht es den meisten Menschen in der nordwestlichen Welt ökonomisch besser als früher. Dennoch sehen sie Tag für Tag in den Medien andere Menschen, denen es noch viel besser geht. Wer sein Glück jedoch alleinig am finanziellen Reichtum festmacht, muss scheitern. Hier gibt es keine natürliche Grenze, ab der der Mensch zufrieden sein kann. Auch Geld ist eine Mem-Maschine, die ernährt werden will. Reich zu sein macht süchtig. Es geht nicht darum, reich zu sein, sondern immer reicher zu werden. Dabei ist das Gegenteil von mehr nicht weniger, sondern genug.

Auflösung des Erfahrungs- und Begegnungsraums

In der Digitalisierung gibt es kaum eine Tiefe des emotionalen Erlebens und der Begegnung. Ich spüre nicht, was mein Gegenüber fühlt. Subjekte werden zu Objekten. Wir dürfen schauen, aber nicht mehr anfassen, zeigen, aber nicht mehr machen. Der Raum zwischen uns, der uns im realen Leben verbindet, ist lediglich ein Bildschirm. Videokonferenznutzer fragen sich häufig, warum es so ermüdend ist, einen Tag lang über Video in Kommunikation zu sein. Die Antwort ist so einfach wie komplex: Eine Videokonferenz spricht nur unser Sehen und Denken an, nicht jedoch unser Fühlen und Spüren. Als Mensch brauchen wir die körperlich spürbare Verbindung zu anderen Menschen, um unser Gegenüber einschätzen zu können und uns selbst zu verorten. Fehlt das Fühlen und Denken und damit unsere Intuition, unser körpereigenes Big-Data-System, wissen wir oft nicht, woran wir sind. Wir bekommen kein intuitives Feedback, keine Rückmeldung woran wir sind und wo wir stehen. Diese Lücken müssen wir in unserem Gehirn denkend ergänzen. Dies kann zu Unsicherheiten, Ärger, Missverständnissen, Ungeduld, Frustration oder Gerüchten führen.

Entgrenzung des zeitlichen Erlebens

Alles, was potentiell erlebbar ist, kann ich jederzeit erleben. Dies führt zum einen zu einer Überforderung, da ich auswählen muss, was genau jetzt für mich wichtig ist. Gleichzeitig führt es zu einer Beliebigkeit. Alles ist gleich wichtig, weil es gleich verfügbar ist. In einer Welt der Verknappung musste ich mich entscheiden. Jetzt kann ich mich nicht mehr entscheiden. Die Auswahl von allem zu jeder Zeit ermüdet den Menschen.

Persönliche Transformationsprozesse in Krisenzeiten

In Krisenzeiten werden wir gezwungen uns mit einer drastischen Veränderung sowie unserem Umgang damit auseinander zu setzen. In der Regel reagieren wir auf die Veränderung aus einem ersten Impuls heraus. Manche spüren automatisch den Impuls des Widerstands. Andere würden am liebsten den Kopf in den Sand stecken, bis alles vorbei ist. Wieder andere haben Vertrauen in diejenigen, die für uns die wichtigen Entscheidungen treffen. Und eine vierte Gruppe versucht sich kritisch mit dem Thema der Veränderung auseinanderzusetzen. Dieser erste Impuls hilft uns dabei handlungsfähig zu bleiben. Für einen tieferen persönlichen Transformationsprozess ist es jedoch sinnvoll, sich intensiver damit auseinander zu setzen, was uns wirklich bewegt, was wir verändern und was wir dafür tun wollen.

Zur persönlichen Reflexion können Sie entweder einzelne Spalten oder die Zeilen dieser Heuristik durchgehen. Ein Springen zwischen Spalten und Zeilen führt aus meiner Erfahrung zu den erhellendsten Erkenntnissen.

Ausgehend von den vier impulsiven Reaktionsmöglichkeiten stellen sich im 1. Transformationsschritt des Abstands die Fragen, wogegen ich rebelliere, worauf ich mich bei mir selbst konzentrieren will und was das Ziel einer Auseinandersetzung mit mir selbst ist, auf wen oder was ich vertraue und mit welchen Themen ich mich kritisch weiter und tiefer auseinandersetzen möchte.

Im 2. Transformationsschritt geht es um die Neugier. Eine tiefere Auseinandersetzung mit meinem Gegen-Über könnte dazu führen, dass ich mir bewusst werde, was an meinem Ärger interessant ist, was ich selbst für ein Mensch bin und welche Rolle ich in meinem Umfeld spiele, woher mein Vertrauen kommt und um welche Themen es in der Veränderung zusätzlich oder wirklich geht. In der Corona-Krise geht es beispielsweise nicht nur um die Krankheit, sondern auch um Debatten zur Gleichbehandlung, Teilhabe, Diskussionskultur, Freiheit, Umweltproblematik, Überwachung, Rolle der Medien, zum Präventivstaat, Umgang mit dem Tod, usw. Demonstrationen gegen die Anti-Corona-Maßnahmen sind deshalb so schwer zu (be-)greifen, weil in ihnen all diese tiefer liegenden Themen durcheinander auftreten.

Im 3. Transformationsschritt schließlich geht es um die Handlungen. Wogegen will ich konkret aufbegehren? Was will ich an mir verändern? Wie kann ich wieder Vertrauen zu anderen fassen? Was sollte ich dafür tun? Und was kann ich tun, um die Welt so mit zu gestalten, wie ich es für wünschenswert erachte?

Unser Menschenbild

Die Beschäftigung mit unserem Menschenbild lässt mich nicht los. Die Krise zeigt uns, was tief in uns verborgen ist und nur ab und an unter Stress über die Wasseroberfläche lugt. In der Krise wird aus dem Lugen ein kraftvoller Sprung aus dem Wasser. Politiker und Bürger zeigen, wie ihr Menschenbild wirklich aussieht. Haben wir ein positives oder negatives Menschenbild? Mindestens ebenso spannend: Haben wir Vertrauen in Systeme, respektive unseren Staat?

Wer ein negatives Menschen mitbringt und Systemen ebenso kein Vertrauen schenkt, hat Angst davor, in Systemen unterzugehen oder davor, dass dass mächtige Menschen das System ausnutzen.

Wer ein negatives Menschenbild mitbringt, jedoch Vertrauen in Systeme hat, wird versuchen, diese selbst zu nutzen, um den bösen Menschen in seine Schranken zu verweisen. Das Prinzip ist einfach: Der Mensch ist schlecht und muss durch soziale Kontrollen reguliert werden. Damit sind wir beim Bild des Leviathans angekommen.

Wer andererseits ein positives Menschenbild vertritt, jedoch Systemen kein Vertrauen entgegen bringt, glaubt zwar an das Gute im Menschen, allerdings auch daran, dass Systeme den Menschen korrumpieren können, indem sie die Lust an der Macht über andere wecken oder zu einer Entfremdung des Menschen von sich selbst führen, wenn er sich in Aufgaben und Rollen verliert.

Wer schließlich ein positives Menschenbild vertritt und an Systeme glaubt, geht davon aus, dass sie die guten Potentiale des Menschen erst richtig fördern.

Entsprechend unterschiedlich fallen die Glaubenssysteme der vier Quadranten aus:

Wenn wir uns anschauen, welche Menschen sich in den vier Quadranten wieder finden, stoßen wir auf entsprechend unterschiedliche Typen: Die einen ziehen sich von der Welt zurück oder ordnen sich unter. Die anderen nutzen Systeme, um ihre Dominanz auszuspielen. Die dritten träumen den Traum von einer Welt, in der das Individuum in der Gesellschaft zur vollen Entfaltung kommt. Und die letzten hätten am liebsten so wenige Freiheits-Beschränkungen wie möglich.

All dies führt zu gänzlich unterschiedlichen Verhaltenskonsequenzen:

Wir können nicht einfach aus unserer Haut. Dennoch drängt sich durch die bewusste Beschäftigung mit unserem Menschenbild und unserer Sichtweise auf Systeme die Frage danach auf, ob wir zufrieden damit sind, wie wir die Welt sehen. Oder ob wir etwas daran ändern wollen? An unserer Sicht und an unserem Umgang miteinander?

Ich persönlich habe definitiv mehr Vertrauen in Menschen als in Systeme. Dennoch gibt es Systeme, die eine großartige Arbeit leisten und in denen weniger freiheitsliebende Menschen einen Platz bekommen, zu sich selbst zu finden.

Die Rennmaschine

Es war einmal ein Päärchen, das sorgenvoll auf ihren 15-jährigen Zögling blickte. Seine Noten waren durchschnittlich. Er stand kurz vor Weihnachten auf einer Drei. Deshalb kamen sie auf die Idee, ihm einen Deal vorzuschlagen: Wenn er im Durchschnitt auf eine 2,5 kommt, schenken Sie ihm eine richtig teure, schnittige Rennmaschine. Der Junge war begeistert. So ein Rad hatte er sich schon lange gewünscht. Er rackerte wie ein Verrückter. Nach zwei Monaten hatte er es tatsächlich geschafft. Sein Schnitt betrug nun eine 2,5. Seine Eltern jedoch sagten zu ihm: „Ja, schon. Aber wir sind ja noch mitten im Schuljahr. Und wer weiß, was noch alles passierte? Es wäre jedenfalls sicherer, wenn du auf eine 2,3 kämst. Damit es auch bis zum Ende des Schuljahres zu einer Zwei reicht.“

Der Junge sah das ein und ackerte hoch motiviert weiter. Und tatsächlich, nach einem weiteren Monat hatte er einen Durchschnitt von 2,3 erreicht. Seine Eltern waren ganz erstaunt. Irgendwie glücklich. Dennoch hatten sie Angst, ob das neuerliche Engagement ihres Sohnes nicht nur ein Strohfeuer war. Daher entgegneten sie ihm: „Schau mal. Das ist ja alles wunderbar. Aber lass‘ uns doch abwarten, wie die restlichen Monate verlaufen. Streng dich noch ein wenig an. Dann kommst du bestimmt auf eine 2,0 am Schuljahresende.“

Der Junge war stocksauer. Aber aus Trotz dachte er sich: Denen zeig‘ ich’s. Die werden schon sehen. Und tatsächlich: Am Ende des Schuljahres kam er auf eine 2,0. Als die Eltern das sahen, waren sie überglücklich. Doch als es zur Einlösung der Gegenleistung kam, zögerten sie und meinten: „Weißt du, du machst doch nächstes Jahr deinen Realschulabschluss. Wäre es nicht eine tolle Sache, deine Zwei zu halten oder sogar zu verbessern? Vielleicht kommst du ja noch in dem ein oder anderen Fach auf eine Eins? Deine Mutter und Ich haben beschlossen, dir die Rennmaschine erst nach der mittleren Reife zu kaufen. Du hast so einen guten Lauf. Und es wäre sehr schade, würden wir den jetzt zerstören.“

Ab da ging der Junge nur noch auf Partys und machte keinen Finger mehr krumm. Die Eltern verstanden die Welt nicht mehr, aber dachten sich: Vermutlich liegt es an der Pubertät.

Führung in und nach der Krise

Gerade in schwierigen Situationen erscheinen Standhaftigkeit und eine klare Vision über die Zukunft verbunden mit einer guten Portion Autorität wichtiger denn je. Während wir in Vor-Corona-Zeiten vom Land der glückseligen Mitbestimmung träumten, beraubte uns die Pandemie unserer schönsten Utopien. Schwarmintelligenz war gestern. In der Krise riefen die Menschen nach einer starken Hand. Die Umfragewerte der Politiker zeigen: Je strenger oder vorsichtiger, desto zufriedener sind die Bürger. Abwägende Denk- und Vorgehensweisen haben es schwer, wenn ein Virus um sich greift, das die Menschen ängstigt. Zumindest gilt das für durchschnittlich 70% der Menschen. Vermutlich spiegelt dies das klassische Verhältnis wieder, auf das wir auch in Firmen treffen: 70% wünschen sich einen klar vorgegeben Kurs. 30% würden gerne mitbestimmen oder sich zumindest einen Rest an Autonomie vorbehalten. „Wer Krise kann, kann auch Kanzler“ heißt es grammatikalisch holprig. Gilt das auch für Führungskräfte?

Dabei haben wir es hier mit einem Missverständnis zu tun. Die Mitbestimmung des Volkes stand am Höhepunkt der Pandemie ebenso wenig zur Debatte wie die Mitbestimmung der Mitarbeiter, wenn ein Unternehmen in eine Schieflage gerät. In einer Krise müssen Systeme agieren wie Hochrisiko-Organisationen. Wenn es brennt, beginnt die Feuerwehrmannschaft nicht mit Hilfe eines Redestabs zu diskutieren. Und wenn der Mann auf dem OP-Tisch am verbluten ist, braucht es keinen Diskurs über das letzte Seminar zur optimalen Desinfektion des chirurgischen Bestecks. Krisen sind Zeiten des Handelns. Zeiten für Helden und Heldinnen, wobei sich regelmäßig zeigt, dass die Domäne des Heldentums nur allzu gerne eine Männerdomäne bleibt. Liegt es Frauen nicht, sich derzeit in den Vordergrund zu drängen? Oder werden sie verdrängt von dominanten Alphamännchen?

Ob Mitbestimmung und Schwarmintelligenz in Krisenzeiten angezeigt sind, ist daher die falsche Frage. Essentieller ist die Frage: Wann ist die Krise vorbei? Morgen? Übermorgen? Oder gestern? Und woran erkennen wir, dass eine Krise überwunden wurde? An erreichten oder glücklicherweise nicht erreichten Kennzahlen? An der Stimmung der Menschen? Leben wir noch in einer Krisenstimmung? Oder fühlen die meisten von uns bereits das, was sich irgendwie als alt-neue Normalität entpuppt?

Wer sich einmal als mythischer Held beinahe altertümlichen Ausmaßes fühlen durfte, mag seinen Heldenstatus kaum freiwillig wieder abtreten. Ein Unternehmen, das aktuell nicht mehr am Rande des Untergangs steht, tut jedoch gut daran, sich auf die Intelligenz seiner vielen Mitarbeiter zu besinnen. Denn in Nicht-Krisen-Zeiten wissen viele Köpfe, die nun nicht mehr ganz so heiß laufen wie noch vor kurzem, i.d.R. mehr als ein einziger. Zudem sind Menschen, die nicht künstlich mit an Bord geholt werden müssen motivierter, wenn sie selbst mitbestimmen dürfen, wohin es lang geht.