Vertrauen ist ein Phänomen, das in unsicheren Situationen auftritt: Wer sich einer Sache sicher sein kann bzw. über die entsprechende Kontrolle aufgrund von Wissen, Kompetenzen oder Ressourcen verfügt, benötigt kein Vertrauen. Zuversicht ist daher immer auch eine ‘Toleranz für Mehrdeutigkeiten’ in zukünftigen Entwicklungen.
Vertrauen ist jedoch mehr als Glaube oder Hoffnung, es benötigt immer eine Grundlage, die sogenannte Vertrauensgrundlage:
- gemachte Erfahrungen und damit eine Art Selbstwirksamkeitserfahrung bzw. das Vertrauen in sich selbst
- Zuversicht in andere Personen, z.B. ein gutes Team, das Unsicherheiten auffängt oder aber ergänzend in den Kompetenzen wirkt. Vor diesem Hintergrund spielt das Vertrauen in der Führung eine doppelseitige Rolle: Mitarbeiter vertrauen ihrer Führungskraft und Führungskräfte trauen ihren Mitarbeitern, wodurch sie wiederum deren eigenes Vertrauen langfristig fördern.
- Vertrauen in etwas Höheres, d.h. eine Art langfristige Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns, der Glaube an Gott, usw.
Vertrauen kann als eine Strategie angesehen werden, persönliche Bedürfnisse zu erfüllen wie:
- die Sicherheit zu haben,
- Verständnis und Anerkennung von anderen zu bekommen und damit v.a. langfristig ein wichtiger Teil eines Teams zu sein sowie
- die Freiheit zu haben, ohne übermäßigen Druck …
- kreativ zu sein und
- autonome bzw. teilautonome Entscheidungen treffen zu können,
- kurz- und langfristig Sinn und Bedeutung haben.
Dahingegen dient Kontrolle lediglich der Befriedigung unseres Sicherheitsbedürfnisses. Die Kreativität, Autonomie, Sinnhaftigkeit usw. bleiben damit auf der Strecke.