Haltungen in Mitarbeiter*innen-Gesprächen als A und O

Als Führungskraft kennen Sie das Problem vermutlich. Sie bereiten ein Gespräch mit einem schwierigen Mitarbeiter vor. Doch bereits in der 5. Minute müssen Sie den schönen Ablaufplan ad acta legen und improvisieren.

Das spricht nicht unbedingt gegen einen Plan, sondern dafür sich zusätzlich mit Haltungen zu beschäftigen, die Ihnen helfen, spontaner zu regieren. Mit Haltungen meine ich u.a. Neugier, Gelassenheit, Geduld, Beharrlichkeit, Respekt, Toleranz, Offenheit oder Ehrlichkeit.

Zum einen können Sie Ihr Gespräch vorbereitend anhand von Haltungen strukturieren, zum anderen helfen Haltungen Ihnen, spontaner zu reagieren.

Als Struktur für ein Feedbackgespräch bietet sich beispielsweise folgender Ablauf an:

  1. Zum Einstieg äußere ich ehrlich meine Wahrnehmung einer Situation, die Wirkung des Wahrgenommenen auf mich und meine Erwartungen für die Zukunft.
  2. Im Gesprächsverlauf stelle ich, geduldig offene und neugierige Fragen, um zu erfahren, wie es meinem Gegenüber geht.
  3. Am Ende des Gesprächs respektiere ich die Meinung meines Gegenübers und signalisiere gleichzeitig beharrlich, dass ich eine gemeinsame Lösung anstrebe.

Vernetzung von Haltungen, Praktiken und Körpersprache

Wie jedoch reagieren Sie spontan auf erzwungene “Fahrplanänderungen”?

  1. Überlegen Sie sich, welche Haltungen Sie in einem anstehenden Gespräch brauchen.
  2. Welche Praktiken passen zu den Haltungen? Zur Neugier passen Fragen. Zum Respekt passen Lob und Anerkennung.
  3. Welche Körperhaltungen passen zu den Haltungen und Praktiken? Zur Neugier passen neugierige, offene Augen. Zum Respekt passt eine offene, zugewandte Körperhaltung.

Auf Unvorhergesehenes reagieren

Sollte nun etwas Unvorhergesehenes passieren, verfügen Sie über einen Improvisations-Baukasten:

  • Sollte ein Gegenangriff mit Vorwürfen auftauchen, können Sie erstaunt-neugierig reagieren, um zu klären, worum es in Wirklichkeit geht.
  • Sollte Ihr Gegenüber ablenken oder leugnen, sollten Sie beharrlich fragend nachhaken.
  • Sollte Ihr Gegenüber von der Situation sichtlich überfordert sein, bietet es sich an, diesem respektvoll und geduldig zu begegnen.